Sommerandachten 2014

Montag, 25. August | Leidenschaft! | 1. Chronik 16, 23-43

Sommerandacht

>>> 1. Chronik 16, 23-43 >>>

Wenn ich diesen Text lese, begegnet mir so viel Leidenschaft!
Und zwar Leidenschaft für einen großen Gott. Für einen einzigartigen und unbeschreiblichen Gott.
Das Volk und die gesamte Natur werden aufgefordert, in das Lob mit einzustimmen.
DU bist aufgefordert!
Kann man jemanden auffordern, glücklich und leidenschaftlich zu sein? Keine Frage! Es gibt Situationen, da passt das nicht.
Doch ich meine, manchmal kreisen unsere Gedanken allzu gerne um uns selbst. Wir beschäftigen uns mit unseren Problemen und vergessen schnell, wie gesegnet und beschenkt wir eigentlich von Gott sind.
Du hast heute Gelegenheit auszuprobieren, ob es was in Dir verändert, wenn Du dir bewusst machst, wie gut Gott zu Dir ist. Was er Dir alles gibt. Dass er sich selbst in aller Leidenschaft für Dich gibt - sein Äußerstes gibt für Dich.
Lass es uns versuchen, ihn dafür zu loben und auszusteigen aus dem Kreisen um uns selbst. Am besten funktioniert das übrigens mit anderen zusammen. Tausch Dich mit Leuten aus, die sich in ihrem Alltag ebenfalls nach Gott sehnen!

Denise Huber, Marbach a.N.

Sonntag, 24. August | Rache ist süß! | Psalm 59

Sommerandacht

>>> Psalm 59 >>>

Wieso ist Rache süß? Erdbeereis ist süß oder eine schöne kalte Limonade! Aber Rache? Na gut, der eine oder andere Streich in meinem Leben mag im Nachhinein recht lustig gewesen sein, aber wirklich Schlimmes musste ich nicht durchleiden. Gott sei Dank! Vielleicht ist das bei Dir  anders, und du musstest oder musst noch Dinge erleben, die du nicht so schnell vergessen kannst.  Dem Beter dieses Psalms (übrigens kein anderer als der berühmte David) jedenfalls wird nicht nur ein übler Streich gespielt, nein, bei ihm geht es ans Eingemachte. Kein anderer als Saul, der amtierende Kanzler, Präsident oder König des Landes mit seiner Spezialeinheit wollte David beseitigen. Warum? Die Gründe sind zutiefst menschlich:  David ist jung, sieht gut aus, ein netter Typ, musikalisch, ein kluger Kopf, erfolgreich und beliebt beim Volk. Und Saul? Die besten Jahre sind vorbei, er ist mürrisch, jähzornig, aufbrausend und immer in der Angst, als König einem Attentat zum Opfer zu fallen. David ist ihm menschlich überlegen und Saul ist neidisch, eifersüchtig und hat Angst.  Aber er ist auch der König und hat die Macht, und diese versucht er nun einzusetzen, um David zu beseitigen. Klar, die Situation Davids können wir nicht nachvollziehen – ich hoffe Du bist nicht gerade in Lebensgefahr –, aber vielleicht das Gefühl, das David hat. Da will dir irgendjemand schaden. Oder vielleicht willst du jemandem schaden?! Warum? Sind es nicht meist dieselben Gründe? Ich mache den anderen fertig, um selber besser da zustehen. Oder der andere hat mich mal beleidigt, mich verletzt, mich an meinem wunden Punkt getroffen – vielleicht noch vor allen Freunden. Soll der doch auch mal erleben, wie das ist! David jedenfalls hat Todesangst. Diese Panik kann man beim Lesen des Psalms  gut erkennen. Er schreit zu Gott um Hilfe. Er schreit die Ungerechtigkeit heraus. Er bittet Gott, seine Feinde zu richten. Er ist verzweifelt, und doch sucht er nach Gottes Nähe! David hat „nur“ noch Gott, der ihm helfen kann. Nicht einmal die Liebe seiner Frau Michal kann ihm helfen (übrigens eine schöne Geschichte: 1. Samuel 19, 8-17). In eine Situation zu kommen, wo nur noch Gott helfen kann, ist mit Sicherheit nicht schön, weil sie aus menschlicher Sicht erst einmal ausweglos erscheint.  Dass Rachegedanken süß sein können, kann ich verstehen. In diesen Gedanken kommt meine Angst und Verzweiflung zum Ausdruck – aber sie lösen keine Probleme. Sie schaffen nur noch mehr Probleme. In einigen Ländern der Erde gibt es die Blutrache bis heute. Wie du mir, so ich dir (oder deiner Familie). Wie viele Kinder können nicht zur Schule gehen oder einfach auf die Straße, weil die Familie in Blutrache lebt mit einer anderen und die Kinder in Lebensgefahr sind. David hat erkannt, woher seine Hilfe kommt: „Du, Gott, gibst mir sicheren Schutz. Du bist gut zu mir. Du machst mich stark!“  Gott macht auch Dich stark! Gönne dir heute lieber ein süßes Eis und keine süßen Rachegedanken.

Katrin Köhler aus Wiesa (bei Annaberg)

Samstag, 23. August | Danke, Herr! | 1. Chronik 16, 1-22

Sommerandacht

>>> 1. Chronik 16, 1-22 >>>

Nach langer Zeit ist es endlich so weit: Der große Tag ist da. Die Bundeslade kommt nach Jerusalem. Die Bundeslade, in der die Gesetzestafeln transportiert wurden, war für die Israeliten in der langen Zeit des Umherwanderns auf dem Weg in das verheißene Land das Zeichen für „Gott in unserer Mitte“. Und nun, da Israel endlich am Ziel ist und sesshaft wird, soll auch die Bundeslade einen festen Platz bekommen. David lässt also ein besonderes Zelt für die Bundeslade errichten und kehrt nun zusammen mit einer Delegation in Jerusalem ein, nachdem sie die Lade im Hause Obed-Edoms abgeholt haben.
Solche besonderen Tage eignen sich bestens dazu, zurück zu schauen. So tut es auch David voller Dankbarkeit, wie wir in seinem Loblied lesen können (vergleiche auch Psalm 105, 1-15).

In dem Lied sind drei Elemente der Dankbarkeit zu entdecken, die deutlich machen, dass echte Dankbarkeit im Leben konkret sichtbar wird.

1. Die Erinnerung an das, was Gott getan hat
Hier blickt David zurück auf die Geschichte des Volkes Israel, das heimatlos umherzog und von Gott die große Zusage erhalten hat, das Land Kanaan zu erben, das Land, darin Milch und Honig fließen (2. Mose 3,8). Er berichtet von Wundern und weisen Urteilen, die Gott gefällt hat, und von dem Bund, den Gott mit seinem Volk geschlossen und den er immer wieder bekräftigt hat. Und an seine Versprechen hat Gott sich gehalten!
_ Auch ich möchte mir Zeit nehmen, um auf meine Geschichte mit Gott zurück zu blicken: Wo hat Gott Wege geebnet, Bewahrung geschenkt, wo ist es „richtig rund“ gelaufen im Leben?

2. Weiter erzählen
David ermutigt die Leviten (und sicher auch das ganze Volk Israel), allen Völkern von Gottes Taten zu erzählen. Das Volk Israel war zwar das von Gott erwählte Volk, aber David ist der Meinung, dass hier nicht hinter dem Berg gehalten werden darf mit dem Gott, der Wunder tut. Alle sollen es hören, was Gott Großes an seinem Volk vollbracht hat.
_ Wem habe ich zuletzt davon berichtet, was ich mit Gott erlebt habe? Kann ich anderen Menschen mit meiner persönlichen Geschichte mit Gott vielleicht Mut machen, noch mehr auf Ihn zu vertrauen?

3. Etwas von mir selbst geben
Kein schlechter Job, den die Leviten da hatten: Den ganzen Tag singen, loben und Musik für Gott machen. Da war bestimmt eine gute Stimmung um die Bundeslade herum, wenn die ganze Zeit Musik zur Ehre Gottes gespielt wurde.
_ Nehme ich mir eigentlich auch Zeit, Gott so richtig zu loben? Ihn, der mich sicher bis hierher geführt hat, der schon so viel Segen über mein Leben ausgeschüttet hat – darf er vielleicht mal etwas mehr von mir bekommen? Von meiner Zeit und Dankbarkeit? Er würde sich so wahnsinnig darüber freuen, wenn ich mir Zeit für Ihn nehme und mal richtig ausführlich „Danke!“ sage.
Deshalb Schluss mit diesem Text, denn wo diese Andacht aufhört, kann deine Dankbarkeit anfangen. Viel Freude dabei!

Viola Liebern

Freitag, 22. August | Erst ständig auf Reisen... und dann endlich daheim angekommen! | 1. Chronik 15, 1-16

Sommerandacht

>>> 1. Chronik 15, 1-16 >>>

„Bevor du in den Urlaub gehst, solltest du noch dies und das erledigen und deine Vertretung einarbeiten“, „Lerne noch einmal ordentlich für die letzten Noten und für deinen Schulabschluss!“, „Hast du auch alles Wichtige eingepackt?“, „Weißt du schon, wer die Tiere während unseres Urlaubes versorgt?“...

All das sind typische Sätze, die wir hören, bevor es in die Sommer-Urlaubs-Reise-Zeit geht. Stress, Hektik, Aufbruchstimmung... und dann geht es endlich los. Am besten wir schalten sofort ab vom Alltag, denn die Zeit des Verreisens ist kurz und kaum sind wir wieder aus dem Urlaub zurück, geht das Lernen und Arbeiten von vorne los. Doch wann kommen wir denn wirklich mal zur Ruhe? Wann und wo kommen wir an?

Auf Reisen zu sein ist doch auch etwas Schönes!? Man sieht andere Menschen und Länder, lernt vielleicht neue Freunde kennen, genießt mal die wärmere Sonne im Süden und kostet einmal anderes Essen.

Die Bundeslade wird in 1. Chronik 15 nach Jerusalem transportiert und soll dort „zu Hause“ ankommen. David plant auch schon den Tempel, der dann jedoch erst unter seinem Sohn Salomo erbaut wird. Sie hat schon viele Stationen erlebt, Kriege „gesehen“ und war für die Menschen mit ihrer bloßen Anwesenheit sehr wichtig. Denn sie spiegelt die Gegenwart Gottes wieder. Gottes Nähe brachte den Menschen Sicherheit und auch die Gewissheit, dass sie das Richtige tun. Der Einzug der Bundeslade nach Jerusalem wurde von viel Gesang und auch Tanz begleitet. Die Leute lobten Gott für das, was er bis dahin getan hatte und noch tun würde. Das sah für die umliegenden Menschen sicher lustig aus, wenn da ein paar Menschen um eine Art Sarg Tanzen und einen Gott loben, singen und lachen und sich freuen. Aber für die Menschen, die im Glauebn standen, war es der Weg, den Gott vorgesehen hatte.

Manchmal nehmen wir Gott viel zu selten mit in unseren Alltag und erst recht in den Urlaub. „Loben zieht nach oben“  heißt es so schön in einem Sprichwort. Genau das sollten auch wir in dieser Urlaubszeit versuchen. Die Sonne zu genießen ist viel schöner, als sich darüber aufzuregen, wie heiß sie doch heute wieder ist. Zum Singen und Tanzen hatten die Menschen damals während dieses Marsches nach Jerusalem auch Zeit. Wo finden wir die Zeit dazu?
Unterwegs sind wir immer, auch wenn wir im normalen Alltag leben. So war es auch mit der Bundeslade. Aber währenddessen können wir die Gegenwart Gottes genießen und danach fragen, was sein guter Weg für uns ist. Dabei schöne Dinge zu entdecken, macht uns dankbar und den manchmal stressigen Alltag sicher auch leichter!

Die Bundeslade ist unter David bzw. Salomo endlich zu Hause in Jerusalem angekommen. So wollen auch wir ankommen, bei Jesus, in unseren eigenen 4 Wänden und auch in uns selbst. Es ist dabei egal, wo wir uns befinden.

Josephine Badstübner, Zwickau

Donnerstag, 21. August | Lässt du dich in die Flucht schlagen? | 1. Chronik 14,1-17

Sommerandacht

>>> 1. Chronik 14 >>>

Wenn ich durch die Leipziger Innenstadt gehe, jemand auf mich zukommt mit der offensichtlichen Absicht, mir eine Frage zu stellen, dann weite ich meinen Schritt, schwenke ich in einen Laden, mache ich einen großen Bogen um die Person…kurz, ich ergreife die Flucht. Es schießt mir durch den Kopf: lass mich bloß in Ruhe, quatsch mich nicht doof an, stiehl mir nicht meine Zeit und frag mich erst recht nicht nach meinem Geld. Einen Moment ein schlechtes Gewissen, noch zwei drei Mal daran gedacht und danach gefragt, ob derjenige nicht doch etwa meine Hilfe gebraucht hätte, den Zweifel runtergeschluckt und weiter geht’s, fröhlich einkaufen oder Kaffee trinken oder meine Facebook-Nachrichten checken oder was man sonst so alles Schönes ungestört machen kann… Stellung beziehen? Nein, danke!
Da kollidiere ich definitiv mit dem Text der heutigen Bibellese. David ist neuer König. Der neue Chef der Israeliten und damit der neue Repräsentant. Er wurde von Gott gesalbt und damit legitimiert. Als das die Philister hörten, kommt es nicht zu großen Geschenken für David oder zu einem gemeinsamen Kaffeekränzchen, sondern zur knallharten Auseinandersetzung um Davids Legitimation. Denn David kommt nicht von ungefähr und erst recht unterstützt ihn nicht irgendein Gott. Da steht Jahwe, der Herr, und er fordert Stellungnahme und nicht feiges Einknicken oder in die Flucht schlagen. Da kommt es für David hart auf hart. Gott fordert Auseinandersetzung, Stellungnahme, Einstehen und mit erhobenem Kopf vorangehen. Er ist es, der hilft. Er ist es, der Halt bietet im Zweifel. Gott ist es, der hier zur Auseinandersetzung ermutigt und David gut berät.
Und bei mir? Wo fordern mich Gott und mein  Glaube auf, Stellung zu beziehen?
Vor den Notunterkünften von Asylbewerbern? Auf der Seite der Kleinen und Benachteiligten in der Schule? Bei den Hungrigen auf der Straße? Beim schreienden Kind im Innenhof meines Mehrfamilienhauses? Bei der Entscheidung, ob ich mich konfirmieren lasse oder lieber Jugendweihe mache? Stehe ich auf der Seite der Masse? Oder schwimme ich gegen den Strom? Mache ich den Mund auf, wenn eine behinderte Frau in der Bahn ausgelacht wird, kaufe ich die Straßenzeitung statt eines Extranagellacks und gebe ich den bettelnden Menschen Brot? Öffne ich die Tür und helfe, wenn ich danach gefragt werde oder nur, wenn es mir angenehm ist?
Kurz, beziehe ich Stellung, wenn Gott und mein Glaube mich fordern? Oder schlage ich mich in die Flucht?

Susann Finsterbusch, Leipzig

Mittwoch, 20. August | David und die Bundeslade | 1. Chronik 13,1-14

Sommerandacht

>>> 1. Chronik 13 >>>

Sicherheitsstufe 3. Die Lade Gottes, Ort der Gegenwart Gottes im Alten Testament. Sie gehörte in die Mitte des Volkes Israel seit sie auf dem Weg in die Freiheit gebaut worden war (2.Mose 25).  
David  - nun als König über ganz Israel – konnte es sich nicht anders vorstellen, als sie in die Hauptstadt zu holen. Vertreter en masse begleiten und sichern den Transport. Sicherheitsstufe 3. Das Zentrum der Macht soll auch durch die Gegenwart Gottes gestaltet sein. Wo die Lade ist, ist Gott.
Da spielt Gott nicht mit.
Als die Lade vom Wagen zu stürzen droht und Usa hilfreich zupackt, wird zwar die Lade gerettet, doch Usa stirbt. Gott tötet ihn. Unfasslich. Ungerecht, so mein Gefühl. Alle sind geschockt und verängstigt. Auch David. Er stellt sie im Haus Obed-Edoms ab. Tolle Lösung, aber David hat Angst! Er lässt die Lade bei für ihn völlig fremden Leuten. Er baut seine Macht aus, heiratet, besiegt die feindlichen Philister (Kap.14). Danach bereitet er die Überführung noch einmal vor – aber mit einer anderen Haltung.
„Gott ist nicht zu gebrauchen. Er ist nicht tragbar“, habe ich in einer Predigt gelesen. Es geht im Text heute bei aller Unfassbarkeit von Gottes Tun eher um David. Er kann Gott nicht herbeizitieren – auch nicht als König über ganz Israel (1.Chronik 11). Gott bleibt unverfügbar.
Nachdem David ein zweites Mal alles vorbereitet und in Umsicht, Vorsicht und Demut an die Sache geht, kann er die Lade ans Ziel begleiten. Und er stellt sie in einem Zelt unter. Ein Haus dafür zu bauen, steht ihm nicht zu.
„Gott nahe zu sein ist mein Glück.“ Diese Losung begleitet das Jahr 2014. Doch es ist eben nicht nur mal eben so getan, Gott nahe zu kommen, wie ich will oder ein Bild für Gottes Nähe herbeizuholen.
Glück ist, sich zu Gott zu halten (so eine alte Übersetzung der Jahreslosung). Es ist sicherlich angesagt, sich zu erinnern: Bei aller Freundlichkeit und Liebe Gottes, die wir ja in Jesus zentral entdecken können, ist er Gott. Nicht wir. Wir können nicht über ihn verfügen. Gottes Liebe ermöglicht uns die Nähe zu ihm. Gott sei Dank!

Beate Klähn-Egbers, Referentin für die EmJ Hamburg

 

Dienstag, 19. August | Nur Mut | 1. Chronik 11, 1-9

Sommerandacht

>>> 1. Chronik 11 >>>

<< Und David nahm immer mehr zu [an Macht], und der HERR Zebaoth war mit ihm. >>

So lautet der letzte Vers des heutigen Bibeltextes. Aber wie könnte man den Text deuten, und welchen Bezug hat er zu unserem Leben?
Für das Verständnis dieser Stelle ist es zunächst einmal interessant, zu wissen, wer David war. David war ein einfacher Hirtenjunge und seine Gestalt eher klein und schmächtig. Dementsprechend eindrucksvoll ist es, dass er trotz seines jungen Alters von 30 Jahren (siehe Parallelstelle in 2. Samuel 5, 4) zum König gesalbt wurde und das Volk dabei gänzlich hinter ihm stand. Er bekam von seinem Volk und von Gott selbst Mut zugesprochen. Und das ist es, was in diesem Abschnitt besonders deutlich wird:
Gott sagt David durch sein Volk, dass er an ihn glaubt und hinter ihm steht. Außerdem macht er ihm Mut, sich an sehr große Aufgaben heranzuwagen, denen er auf den ersten Blick nicht gewachsen scheint und an denen er unter Umständen auch scheitern könnte. Immerhin waren die Jebusiter ein sehr starkes Volk und Jebus bzw. Jerusalem eine mächtige Festung. Die Jebusiter verhöhnten auch Davids Pläne, die Stadt anzugreifen, indem sie behaupteten, selbst die Blinden und Lahmen der Stadt alleine könnten seinen Angriff abwehren (2. Samuel 5, 6). Auch der vorherige König Saul war David nicht wohl gesonnen, sondern wollte diesen sogar töten. All dies sind sicher keine guten Voraussetzungen für einen einfachen Sieg Davids.
David bekommt jedoch von Gott zugesichert, dass dieser hinter ihm steht und dass er sich voll und ganz auf ihn verlassen kann!
Manchmal wäre es schön wenn wir in unserem Leben ein solch großes Vertrauen aus dem Stehgreif haben könnten. Auf der anderen Seite wäre das wohl auch etwas zu viel verlangt. David begegnet Gott jedoch an dieser Stelle nicht zum ersten Mal, sondern hat schon vorher gute Erfahrungen mit ihm gemacht. Das hilft ihm sicher auch in dieser Situation, die Herausforderung im Vertrauen anzunehmen.
Bei uns kann das sicher ähnlich ablaufen: Je öfter wir Gott in die Entscheidungen unseres Lebens mit einbeziehen, desto größer kann auch unser Vertrauen in ihn werden und uns für noch größere Aufgaben bereit machen.
Sicher ist: Auf Gottes Segen ist Verlass (vgl. Vers 3)! Und das gilt es im Vertrauen anzunehmen. Unsere Empfehlung: Probiert’ s mal aus! Bezieht Gott in möglichst viele Entscheidungen und bei möglichst vielen Herausforderungen in eurem Leben mit ein (z.B. im Gebet), und nehmt im Vertrauen auf seine Unterstützung auf diese Weise immer größere Hürden. Bei David hat es jedenfalls sehr gut geklappt. Er hat die Jebusiter besiegt und in den folgenden Jahren immer weiter an Macht gewonnen. Als früherer Hirtenjunge regierte er schließlich von Jerusalem aus mehr als 30 Jahre über ganz Israel und Juda.

Sandra Hofheinz & Joris Brombach