Sommerandachten 2014

Montag, 18. August | „Heile Welt“ - Ein Negativbeispiel | 1. Chronik 10, 1-14

Sommerandacht

>>> 1. Chronik 10 >>>

Eine ziemlich erschreckende Geschichte, oder? Zu sehen, wie Saul hier tragisch scheitert, lässt mich auf den ersten Blick schon etwas stutzig werden. Er, der König von Gottes Volk, und seine ganze Familie werden entehrt und müssen sterben. Wie kann Gott zulassen, dass er selbst und mit ihm alle Israeliten durch Sauls Selbstmord gedemütigt  werden?
 Sicher ist dir beim Lesen aufgefallen, wieso Gott hier nicht eingreift. Anstatt in dieser schweren Situation des Krieges auf Gott zu vertrauen, bekommt Saul Angst und befragt sogar die Geister von Toten, nur um schließlich doch zu Grunde zu gehen. Die Bibel besteht eben nicht nur aus „Heile-Welt-Geschichten“, und mit dieser Geschichte zeigt Gott uns deutlich, wie es eben NICHT geht.
Vielleicht denkst du dir jetzt: „ Das ist lange her“. Aber es gibt auch heute Menschen, denen es ähnlich geht wie Saul. Da gibt es z. B. diesen Mann, nennen wir ihn Max: mittleres Alter, Familie, kleiner Job in einer großen Firma, geht jeden Sonntag in die Kirche und erzählt seinen Kinder von Gott und Jesus. Doch seit einiger Zeit zeigen sich Risse in Max´ heiler Welt: Die Firma hat Probleme, und der Konkurrenzkampf wächst. Um mitzuhalten, arbeitet Max jetzt auch sonntags länger, sieht seine Familie kaum noch und verschließt sich immer mehr. Ja, vielleicht nimmt er sogar leistungssteigernde Mittel, die ihn schließlich abhängig machen. Gott hat er dabei ganz vergessen.
 Ähnlich wie Saul ist auch Max „dem Herrn untreu geworden „und suchte Hilfe bei allem Möglichen, nur nicht bei Gott. Hoffen wir, dass Max noch klar wird, dass er alle Dinge, die auf ihn einstürmen und ihn überfordern, an Gott abgeben darf.
 Vielleicht denkst du jetzt: „Was geht mich das an?“, denn womöglich entspannst du gerade im Urlaub, fernab von aller Hektik, aller Angst und allem Stress. Und das ist auch gut so. Doch vielleicht werden irgendwann Dinge auf dich zukommen, die dich bedrohen oder sogar überfordern. Das Leben ist eben keine „Heile-Welt-Geschichte“. Wenn dir einfach alles zu viel wird und du mal nicht weiter weißt, dann erinnerst du dich vielleicht an Saul oder auch an Max, und daran dass es sich lohnt, an Gott festzuhalten. Vertrau ihm, auch wenn dir die Welt noch so übermächtig scheint- schließlich hat er sie ja geschaffen! Gottes Plan hat keine Fehler, das zeigt auch diese Geschichte: Erst durch Sauls Scheitern konnte Davids Herrschaft beginnen und mit ihr eine Geschichte, die zeigt wie wir mit Gott leben sollten. Ein Stück heile Welt eben.

Amelie Gerbet mit dem Jugendkreis Ellerfeld

Sonntag, 17. August | Hin- und hergerissen | Psalm 42

Sommerandacht

>>> Psalm 42 >>>

Fühlst du dich auch manchmal hin- und hergerissen? So richtig zwischen zwei Gefühlen schwankend, wo einen Moment lang echt alles positiv ist und im nächsten Moment der Zweifel wieder alles ins Negative verkehrt?
Ich finde es spannend, dass das gar kein „Gefühl der Moderne“ ist. Schon der Beter des 42. Psalms ist hin- und hergerissen, findet sich wieder zwischen Zweifel und Glauben, Trostlosigkeit und Hoffnung.
Was war passiert? Wir wissen es nicht genau. Aber irgendwie hat er etwas erlebt, was auch ich nur zu gut kenne. Die Leute um ihn herum haben ihn nämlich gefragt, wieso er auf einen Gott vertraut, der doch nicht da ist. Deswegen schreibt er: „Tränen sind meine Nahrung bei Tag und Nacht, weil man mich ständig fragt: „Wo bleibt er denn, dein Gott?“
Ja, wo bleibt er denn, unser Gott? Auch heute erlebe ich, dass Gott oft fern scheint. Dass er nicht eingreift, wenn Naturkatastrophen, Kriege oder gewalttätiges Handeln Menschen in Gefahr bringen. Und auch heute stehen wir den zweifelnden Anfragen von Menschen gegenüber, die nicht glauben können, dass es Gott angesichts vielfachen Leids geben kann. Und wenn wir ganz ehrlich sind, dann sind wir doch selber auch nicht immer über allen Zweifel erhaben und absolut sicher, dass Gott da ist, oder? Damals wie heute ist das eine echt schwierige Situation, die einen schon mal in ein solches Gefühlschaos werfen kann, wie es uns in Psalm 42 begegnet.
Abwechselnd ist der Psalmbeter betrübt und verzweifelt, weil er Gott nicht spürt, dann wieder macht er sich selbst Mut und spricht sich Hoffnung zu. Mehrmals sagt er zu sich: „Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!“ (V 6 u. 12, Hoffnung für Alle)
Der Psalmbeter findet ein starkes Bild für seine Situation. Er vergleicht sich mit einem Hirsch, der nach frischem Wasser lechzt (V2). So stark ist seine Sehnsucht danach, Gott zu spüren, ihn zu finden und in seinem Leben zu erleben. Durst ist ein mächtiges Bedürfnis. Es ist eines der Grundbedürfnisse jedes Menschen. Wohl jeder kann nachvollziehen, was es heißt, durstig zu sein. Und genau da setzt der Beter ein: meine Suche nach Gott ist wie die Sehnsucht nach Wasser, wenn man Durst hat, sagt er. Ich glaube, dass ihm das Wissen um diese Sehnsucht hilft. Weil er dadurch dran bleibt an seiner Frage nach Gott. In seiner Auseinandersetzung mit Gott begegnet er Gott.
Das wünsche ich mir auch für uns heute. Dass wir trotz aller Zweifel dranbleiben, an der Frage nach Gott. Und es tut mir gut zu merken: Ich bin nicht allein mit meinen Zweifeln und meiner Sehnsucht. Anderen Menschen geht es genauso wie mir, vielleicht sollte das mal wieder zum Gesprächsstoff werden – in der Jugendgruppe, im Hauskreis, im Gottesdienst... Und es gibt mir Hoffnung, dass es sogar Psalmen in der Bibel gibt, die diese schwierigen Gefühle aufgreifen. Diesem Beter kann ich mich anschließen, wenn mir auch manchmal meine eigenen Worte fehlen. Mit ihm kann ich sagen: Auf Gott will ich hoffen… Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!

Anne Detjen, Pastorin in Eberswalde

Samstag, 16. August | „Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ | 2. Korinther 12, 11

Sommerandacht

>>> 2. Korinther 12 >>>

Ein sperriger, wenn auch wunderschöner Vers im 2. Korinther 12. Der erste Teil wirft die Frage auf: Welche Gnade? Und der zweite Teil: Kraft in Schwachen? Ist das nicht etwas paradox? Aber wer sich schon etwas näher mit Gott beschäftigt hat, weiß, dass es bei Gott viele Geheimnisse gibt und auch sehr vieles unlogisch ist.
Gott sagte es zu Paulus, als er Gott darum bat, ihn von dem „Pfahl in seinem Fleisch“ zu befreien.
Ich glaube jeder Christ, steht unter Anfechtung, ganz gleich welcher Art. Der Widersacher trifft den Menschen dort, wo er am empfindlichsten, am schwächsten ist. Man wünscht sich in solchen Augenblicken einfach nur Befreiung vom Herrn und hofft, dass man sich nicht wieder überwältigen lässt. Und warum lässt Gott jetzt so was zu? Er hat doch eigentlich das Böse mit dem Tod am Kreuz überwunden. Ganz richtig. Aber bei Paulus hat es dazu gedient, dass er nicht eitel wird. Gott hat ihm sein Leid nicht abgenommen, was noch lange nicht heißt, dass es ihm egal ist. Er hat Paulus getröstet in seiner Not. Seine Gnade allein reicht zum Leben aus. Aber was ist seine Gnade? Ich glaube, das ist von der Situation abhängig. Pauschal lässt sich sagen, Gottes Gnade ist sein Wohlwollen gegenüber seinen Kindern. Am Anfang steht das Kreuz, an dem er den Sohn geopfert hat. Seine Gnade, ist das Tor zum Himmelreich, das nun für uns offen steht. Jedoch ist dies nur der Anfang... Gott will in unseren kaputten Beziehungen, in unsren Ängsten, in unsren Zwängen, Gnade walten lassen. Es gibt sie, doch was sie konkret ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Bloß keine Angst, Gott hilft einem da gerne auf die Sprünge.
Bleibt immer noch offen, was es mit dem zweiten Teil auf sich hat. Paulus möchte sich am liebsten in seiner Schwachheit rühmen. Irgendwie schon ziemlich verrückt, besonders heutzutage, wo wir doch alle in einer Leistungsgesellschaft leben. Wir verbergen unsere Schwachheit gerne, die anderen könnten uns ja verletzen oder als gering ansehen. Doch bei Gott sind alle Masken, hinter denen wir uns so gerne verstecken, total nichtig. Doch er sieht uns nicht als weniger wertvoll an, wenn wir etwas nicht schaffen, weil wir einfach nicht die Kraft dazu haben. Nein, er kommt in
unsere Schwachheit und in unser Unvermögen, nimmt uns so an wie wir sind, und verwandelt die anfängliche Schwachheit in Stärke. Gott nutzt unsere Schwachheit um sich uns zu offenbaren. Am Kreuz, in unseren kaputten Beziehungen, Ängsten, und Zwängen. Er allein schenkt uns die Kraft, uns den Schwachen, den Trümmerhaufen, vor dem wir stehen, zu überwinden. Und Ihm gebührt dafür allein das Lob.

Mariana Otto

Freitag, 15. August | Der Baum im Wald | Johannes 10, 22-30

Sommerandacht

>>> Johannes 10 >>>

Eine Stelle aus unserem heutigen Text hat mich beim ersten Lesen ganz schön gestört: „Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen.“.
Das Bild von den Schafen benutzt Jesus ja oft, um von sich und denen zu sprechen, die an ihn glauben (so zum Beispiel auch am Anfang dieses Kapitels). Doch gerade die Menschen aus dem erwählten Volk Gottes, die Juden aus dem Volk Israel, mit denen Jesus hier redet, sollen nicht zu seinen „Schafen“ gehören? Ihr Problem: Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Obwohl die Juden Jesu Wirken hautnah miterleben konnten, glaubten sie nicht. Aber genau seine Taten und Wunder hatten für Jeus einen hohen Stellenwert: „Die Taten, die ich im Auftrag meines Vaters vollbringe, sprechen für mich.“ (GNB).
Gerade an solchen Stellen sind wir heute versucht, so etwas in der Art zu denken: „Man sind die blöd. Jesus tut da vor ihren Augen ein Wunder nach dem anderen, und sie glauben nicht? Würde Jesus heute leben, hätten wir es viel einfacher, ihm nachzufolgen!“
Ist das wirklich so? Versuchen wir doch mal, uns in die Menschen von damals hinein zu versetzen. Vielleicht ist da ein alter Mann, der schon von Kind auf die Gebote der Väter beigebracht bekam und sich seither auch immer an diesen orientiert hatte. Die alten Vorschriften und Ordnungen waren oftmals zwar mühsam und unverständlich, aber es war eben so. Und in dieser Zeit kommt plötzlich einer in das Leben der Menschen geplatzt, der alles auf den Kopf stellt (Im Tempel könnte man das sogar wörtlich nehmen). Und dennoch gibt es sehr viele Menschen, die weite Wege auf sich nehmen, nur um ihm zuzuhören. Dabei spricht er die ganze Zeit in Rätseln. Er redet zwar über Dinge, die jeder kennt, aber keiner weiß, was er mit den Erzählungen von „Hirten und Schafen“ oder „Braut und Bräutigam“ meint. Man könnte wirklich glauben, er ist von einem bösen Geist besessen.
Soweit einige mögliche Gedanken unseres alten Herren, die zeigen wie weit das Gerede und Unverständnis damals ging. Wir wissen heute, was mit den Bildern, in denen Jesus redete, gemeint ist und können damit das Unverständnis der Menschen damals nur schwer nachvollziehen. Aber ich möchte dich mal ermuntern darüber nachzudenken, wie es wäre, in so einer Situation zu stecken. Da kommt einer zu dir, von dem viele sagen, er ist der versprochene (vielleicht sogar dein persönlicher?) Retter. Doch er tut permanent genau das Gegenteil von dem, was du von ihm erwartest, und sobald er den Mund aufmacht, verstehst du nur „Bahnhof“. Ist es einfach, so einem Menschen zu glauben, sich so jemandem anzuvertrauen, wenn er doch alles verändert?
Ich glaube, wir leben in einer Welt, in der wir eine Art „Allergie“ gegen Veränderung entwickelt haben. Nein, natürlich nicht gegen das neueste Smartphone, Tablet oder den neuesten Computer. Sondern gegen Veränderung in unserem Leben, in unserem Umfeld. Wir richten uns ein, haben es uns vielleicht gerade gemütlich gemacht, und dann darf bloß nichts dazwischen kommen. Aber Glaube heißt nicht, so vor sich hin zu dümpeln, ganz ohne Ziel und Veränderung. Glaube heißt nicht, einfach alles vorgesagt zu bekommen, so wie die Juden das in unserem Bibeltext heute gerne gehabt hätten. Glaube heißt Vertrauen auf Veränderung, Vertrauen auf Taten, Vertrauen auf Wunder.
Lass dich heute inspirieren von Gott. Mach dich auf den Weg, suche die Veränderung und den ganz besonderen Baum im Wald. So entdeckst du all die kleinen und großen Wunder, die Gott dir heute zeigen möchte.

Lukas Jähn, Dresden

Donnerstag, 14. August | Der gute Hirte | Johannes 10,11-21

Sommerandacht

>>> Johannes 10 >>>

Wenn Jesus vom guten Hirten spricht, klingt Psalm 23 mit, in dem Gott als Hirte besungen wird. Doch in unserem Text geht es nicht um die Suche nach guten Weideplätzen, sondern um den Einsatz des Hirten für die Schafe: Der gute Hirte wird sein Leben lassen für die Schafe (V.11). Jesus spricht im Johannesevangelium deutlich davon, dass sein Weg ihn ans Kreuz führen wird. Diese Rede stößt beim Publikum nicht nur auf Zustimmung. Einige bezeichnen Jesus als vom bösen Geist Besessenen – andere sehen die Rede in Verbindung mit Jesu Taten und sind deshalb bereit, sie anzunehmen. (V.19+20)

Jesus bezeichnet sich selbst als der gute Hirte und grenzt sich deutlich von einem ‚Mietling‘ ab, der für diese Aufgabe angemietet wurde und damit Geld verdient. Wenn dieser mit den Schafen in Gefahr gerät, wird er fliehen und die Schafe ihrem Schicksal überlassen, um sein eigenes Leben zu retten. Der Wolf reißt dann die Schafe und zerstreut sie, sodass auch der Schutz in der Herde verloren geht.

Was zeichnet den guten Hirten aus?

  • Der gute Hirte kennt seine Schafe genau und ist ihnen gut bekannt –  ihre Beziehung ist vergleichbar mit der Beziehung von Gott, dem Vater  und seinem Sohn Jesus Christus (V.15).
  • Der gute Hirte führt alle Schafe, die zu ihm gehören, zu einer großen Herde zusammen. Wer schon zur Herde des guten Hirten gehört, hat keine Exklusivrechte: Jesus hat noch anderswo Schafe, die er zu einer Herde zusammenführen will - niemand wird vergessen (V.16).
  • Der gute Hirte spricht mit seinen Schafen, sodass sie seine Stimmer genau (er-) kennen, und die Schafe hören auf ihn (V.16).
  • Der gute Hirte opfert sein Leben für die Schafe – so kann niemand die Schafe töten oder zerstreuen wie ein Wolf. Er entscheidet sich aus eigenem Willen dafür, sein Leben für die Schafe einzusetzen, denn niemand kann über ihn entscheiden (V.18). Damit tut er Gottes Willen (V.17), der den Tod am Kreuz und seine Auferstehung vorsieht.

Ich entdecke mich in diesem Text zuerst in den Schafen wieder. Es tut gut zu wissen, dass Jesus für mich sorgt, dass wir eine vertrauensvolle, enge Beziehung haben können, dass er mich vor Gefahr schützt und sogar sein Leben für mich einsetzt. Aber der gute Hirte, so wie Jesus ihn beschreibt, hat auch Vorbildfunktion für mich: Als Mitarbeitende z.B. in einer Kindergruppe habe ich ‚Hirtenfunktion‘ – meine persönliche Beziehung zu den Kindern und mein Einsatz für ihre Belange kann die eines ‚guten Hirten‘ sein (hoffentlich), wenn die Kinder spüren, dass sie mir wichtig sind und ich nicht nur Beschäftigung bieten will. Bei einer Umfrage von ehemaligen Sonntagsschülern im Großelternalter konnten alle Gefragten Einzelheiten von ihrer ‚Sonntagsschultante‘ bzw. ihrem ‚Sonntagsschulonkel‘ berichten und schwärmten davon, wie sehr sie die gemeinsame Zeit geschätzt haben – an biblische Inhalte, die vermittelt wurden, hatten sie dagegen keine Erinnerung.

Kathrin Mittwollen, Gelsenkirchen

Mittwoch, 13. August | Ein voll [gras]es Angebot | Johannes 10, 1-10

Sommerandacht

>>> Johannes 10 >>>

Wer kennt das nicht, diese Mutlosigkeit, wenn es um das Einhalten der Gebote Gottes geht. In einer Welt, wo man schonmal häufig als Christ allein da steht, treten da schnell Schwierigkeiten auf. Wie hirtenlose Schafe vom Wolf, so werden auch wir Tag für Tag von Feinden bedroht. Hart gesagt ist das Leben als Christ ein ganz schöner Kampf ums Überleben.
Doch da es unsere Aufgabe ist, Gottes Worte auch richtig zu verstehen und umzusetzen, vereinfachen wir das Ganze dochmal. Man stelle sich vor, seine Welt, die Welt voller Herrlichkeit und Harmonie, sei ein einfacher Schafstall. Wenn das schon ein ziemlich merkwürdiger und gewöhnungsbedürftiger Gedanke ist, so kommt es noch dicker. Denn in diesem einfachen Schafstall findet man auch einen Hirten, der ganz anders ist als das ganze Übel dieser Welt – Jesus, der seine Herde locker mit seinem Hirtenstab verteidigt und der nicht abhaut, wenn es zu gefährlich und zu anstrengend wird.
Die Menschen, die sich in diesem Stall nach echter Liebe und neuer Hoffnung sehnen, hat Jesus gern und nennt sie liebevoll seine Schafe. Er als Hirte weiß, wo es lang geht. Deshalb sollten wir nah bei ihm bleiben, sonst entsteht schnell Chaos und Gefahr. Da sind z.B. Worte und Wahrheiten anderer „Retter“, die aber eigentlich nur Böses im Sinn haben, dich fangen wollen und letztlich nur an den eigenen Vorteil denken. Das Heimtückische ist, dass diese „falschen Hirten“ sich nicht ankündigen, sondern listig oder vielleicht sogar fromm getarnt daherkommen. So langsam schleicht sich dieser „Dieb“ in dein Leben ein, versucht seine Wahrheiten in dein Leben zu bringen und will dich soweit bringen, dass du Zweifel an Gott hast. Aber wie es im Vers 7 steht, vergleicht sich Jesus mit einer Tür. Er steht zwischen der Welt Gottes und der Welt der Menschen. Jesus ist die Verbindung zu Gott.
Stell dir dochmal vor, wie toll es wäre, Teil dieser Schafherde Gottes zu sein. Mit vielen anderen coolen Leuten, die das gleiche Ziel haben wie du und Jesus als dem besten Hirten, den du überhaupt kriegen kannst. Wenn du das willst, so wirst du keine Probleme mehr damit haben, ihn über dich zu stellen und ihm bedingungslos nachzufolgen, dahin, wo es das beste Gras und das frischeste Wasser gibt und wo dich keine Feinde verleiten oder ablenken können.
Ist das nicht ein ziemlich geniales Angebot? Ewiges Leben, eine lebendige Beziehung zu Jesus, Spaß am Leben und viele, viele Geschwister – das sei dir garantiert, wenn du durch diese Stalltür gehst mit einem Herzen, das sich nach Vergebung und einem echt erfüllten Leben sehnt. Jesus gibt es dir, er freut sich auf ein sinnvolles und spannendes Leben mit dir als Mitglied in seiner Herde.  Und bei so einem Angebot ist es dann auch schon gar nicht mehr so schlimm mit einem Schaf verglichen zu werden ;-)

Saphira Föllner, Schneeberg

Dienstag, 12. August | Johannes 9, 35-41

Sommerandacht

>>> Johannes 9 >>>

Gott
Gott sieht
Gott sieht es
Gott sieht es anders
Gott sieht es anders als wir es schon immer gesehen haben

Ist Gott denn blind?

Ich
Ich sehe
Ich sehe was
Ich sehe was ich schon immer gesehen habe

Haben meine Augen denn sehen gelernt?

Anna Meyer