Sommerandachten 2021
Montag, 21. Juni | Das zweite Pfingsten | Apg 11, 1-18
Wusstest du, dass es im Neuen Testament ein „Pfingsten der Heiden“ gibt? Die dahinterstehende Erfahrung muss für die ersten Christen und die frühe Kirche so erschütternd gewesen sein, dass es dem Evangelisten Lukas wichtig war, sie gleich zweimal in der Apostelgeschichte zu überliefern (Apg.10+11).
Gottes Geist wirkt anarchisch
Der Geist Gottes scheint mehr ein Anarch als ein Monarch zu sein. Nicht selten wirkt er spontan, unerwartet, unberechenbar. Er stellt sich unseren Routinen und Gewohnheiten entgegen. Petrus wollte wie immer „nur“ beten, aber dann hat er eine Vision. Eine Stimme unterbricht sein Gebet: „Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten.“ (V.9) Er kommt zu der verblüffenden Einsicht: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht. (Apg.10,34) Das möchte ich von Petrus lernen: Sich unterbrechen lassen, offen sein für neue Einsichten – und aufbrechen!
Gottes Geist sprengt Grenzen
Der Geist Gottes überschreitet menschliche Grenzen. Wo er wirkt, da ist Freiheit. Er ist die „Explosion eines beengten Lebens“ (Hans Georg Pöhlmann). So veranlasst er Petrus, sich „ordnungswidrig“ in das Haus eines heidnischen Hauptmanns zu begeben und dort das Evangelium zu predigen. Das sind die ersten zaghaften Missionsanfänge der noch jungen Kirche jenseits des Volkes Israel. Paulus wird die Völkermission weiter vorantreiben und noch ganz andere Grenzen als überwunden proklamieren: Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. (Gal.3,28)
Gottes Geist fällt ins Wort
Wort und Geist gehören zusammen und bedingen einander, um wirksam zu sein. Wo Gottes Wort verkündigt wird, da ist der Geist nicht fern und umgedreht. Als Petrus den Versammelten im Haus des Kornelius das Evangelium predigt, fällt ihm der Geist ins Wort. Ob während (Apg.10,44) oder zu Beginn seiner Rede (V.15) sei dahingestellt. Die Anwesenden sind jedenfalls be – geistert, kommen zum Glauben an Jesus Christus und lassen sich taufen. Mission accomplished - Gott sei Dank!
Was dann noch folgte
Petrus wurde nach Jerusalem zitiert, um sich für sein unorthodoxes Verhalten bei der Übertretung der Reinheitsvorschriften zu rechtfertigen. Aber der „Missionserfolg“ besänftigte die Bedenkenträger und alle lobten Gott (V.18). Tatsächlich brannte die Hütte in der noch jungen Kirche. Denn wo der Geist so provokant wirkt, geht es nicht selten hitzig zu. Nicht von ungefähr ist sein Symbol die Flamme – auch im Emblem unserer Kirche ...
Übrigens, es gab noch viele weitere Pfingsten – bis heute! Sonst würdest du diese Zeilen nicht lesen. Die Frage ist: Bist du dabei, wenn Gottes Geist überraschend unsere Routinen unterbrechen und unerwartet Grenzen überwinden will, um Menschen das Evangelium nahezubringen?
Superintendent Werner Philipp,
Zwickau
Sommerandachten 2021 - Vorwort
Sommer, Sonne, Hoffnungszeit …
Ich freu mich auf den Sommer. Er ist meine Hoffnungszeit dieses Jahr. Während ich dieses Vorwort schreibe, stecken wir gerade alle im März-Lockdown fest. Ich male mir ein Bild vor meinem inneren Auge: da ist Sonne, da ist eine Picknickdecke, da ist ein Erdbeerkuchen, da sitzt mir je-mand gegenüber, der ausgelassen lacht. Ich sehe in seinem Gesicht die Leichtigkeit des Lebens. Da sind bunte Blumen, da sind Bienen, die wie jeden Sommer ihrer üblichen Arbeit nachgehen. Da sind Kinder, die unbekümmert miteinander spielen. Ich sehe Jugendliche, die sich – ohne darüber nach-zudenken – zu einem Twister-Spieleabend verabreden. Ich sehe Großeltern, die von ihren Familien zur Begrüßung umarmt und zu einem Theaterbesuch eingeladen werden … Ich träume … Und wache auf …
Vielleicht sollte ich meine Hoffnungen doch nicht zu hoch ste-cken. Aber eine Hoffnung, die möchte ich mir bewahren: Meine Hoffnung auf die Hoffnung selbst. Ich hoffe, dass dir die Hoff-nung nicht abhanden gekommen ist. Ich hoffe, dass dein Som-mer, der vor dir liegt, zur Hoffnungsoase wird, wo du auftanken kannst. Und ich hoffe natürlich, dass dir die Sommer- andachten ein nützlicher Begleiter sein werden, der dich im-mer wieder an den einzig beständigen Begleiter in unserem Leben erinnert: an Gott, der wirklich immer in unserer Nähe ist.
Dich erwarten bunte Gedanken von jungen und junggeblie-benen Menschen, die uns dieses Jahr in ganz besonderer Weise vor Augen führen, dass wir eben doch nicht allein un-terwegs sind, sondern eine Gemeinschaft, die durch die eine Hoffnung miteinander verbunden ist. Ich möchte allen Autorinnen und Autoren herzlich danken, dass sie in die-sem Heft zu Hoffnungsboten werden.
So wünsche ich dir eine gesegnete und hoffnungsvolle Sommerzeit!
Josefine, im Namen des Sommerandachten-Teams
PS: Da wir auch nur Menschen sind, rutscht uns hier und da auch mal ein Fehler durch. Danke, dass du dafür Verständnis hast!
Sommerandachten
Am Montag geht es mit den Sommerandachten los!
Vom 21.06.2021 - 05.09.2021 gibt es hier jeden Tag eine interessante und herausfordende Andacht. Die Andachten geben Dir die Gelegenheit in diesem Sommer (auch während den Ferien) Zeit mit Gott zu verbringen.
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Die Andachten für die Sommerzeit 2021 wurden von Jugendlichen, Teenagern und jungen Erwachsenen der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland verfasst.
Sie spiegeln die Breite des Glaubens und Denkens der jungen Menschen wieder. Die Verantwortung für den Inhalt liegt deshalb bei den AutorInnen.
Die gedruckte Exemplate der Andachten für die Sommerzeit werden kostenlos an die Gemeinden der EmK in Deutschland abgegeben. Sie dienen keinem kommerziellen Zweck und werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.