Sommerandachten 2022
Das war's!

Das war's mit den Sommerandachten für dieses Jahr!
Wir freuen uns schon, dass du nächstes Jahr wieder am Start bist und die Sommerandachten liest!
Bis dahin wünschen wir dir Gottes Segen!
Freitag, 02. September | Weniger ist nicht genug | 1. Chronik 29, 1-22

Weniger ist nicht genug. Das muss das Credo gewesen sein, das die Bauherren des Petersdoms in Rom verfolgten. Prunk und Protz – was dieser gekostet hat, lässt sich heute gar nicht mehr nachvollziehen. Mein Gefühl beim Betreten von Kirchen wie diesen ist meistens nicht sehr gut. Muss das sein? Hätte man dieses Geld nicht sinnvoller nutzen können? Schon einmal was von Bescheidenheit gehört?
Unser heutiger Text zeigt uns eine andere Perspektive. Tonnen an Gold, Silber, Bronze, Marmor und Edelsteinen, Werkzeuge aus ebendiesen Materialien und, was soll der Geiz, das eigene Ersparte noch obendrauf gepackt. Mehr geht nicht. Hier wird alles rein geworfen. Der Petersdom wäre wohl ein Witz gegenüber diesem Tempel.
Während das für uns befremdlich wirkt, wird hier von Beginn an klargestellt, warum hier so investiert wird. Dieser Tempel ist „nicht die Wohnstätte eines Menschen, sondern Gottes, des Herrn“ (V1). Die Prämisse lautet also: 100 % für Gott, weniger ist nicht genug. Und diese Prämisse ist nicht auf das Materielle beschränkt. Die Frage ist: Wer macht mit? Wer ist bereit? (V5). Hier ist jeder dabei. Jeder bringt seine Gold-Eigenschaften und Diamanten-Skills ein und gibt 100 % Weniger ist nicht genug.
Für Gottes Tempel wurde hier alles gegeben, mit radikaler Konsequenz. Aber wo investieren wir? Wo geben wir 100 %?
Ich behaupte, es ist völlig egal, was wir bauen. Ob wir im Studium nächtelang die Bibliothek bewohnen, eine Familie gründen, unsere Oma pflegen oder unsere Mitschülerin für die Mathe-Arbeit coachen. Genau wie bei diesem Volk, ist es die Herzenseinstellung, die alles entscheidet. Geben wir unsere 100 % „freiwillig und von ganzem Herzen“ (V9)? Geben wir sie für „Unseren Gott?" Ich ertappe mich oft, wie ich zwar 100 % gebe und mich total auspowere, das aber nicht von ganzem Herzen und oft auch nicht für meinen Gott tue. Das merke ich schnell, denn es verbleibt Unzufriedenheit, trotz geleisteter Arbeit. Das passiert nicht mit der richtigen Herzenseinstellung. Das zeigt uns auch das Volk, denn bei aller Arbeit war es „fröhlich“ (V9).
Ist harte Arbeit und die richtige Herzenseinstellung also genug? Ist es das, woran sich Gott erfreut? Nicht ganz, denn bei allen guten Vorsätzen zur Selbstoptimierung darf uns eins nicht fehlen: Die Gewissheit, dass wir all unsere Ressourcen nur aus Gottes Hand bekommen. „Wer bin ich schon, und was ist mein Volk, dass wir dir heute so viel geben konnten? Denn alles, was wir besitzen, kommt von dir“ (V14).
Ja, richtig. All unsere Gold-Eigenschaften und Diamanten-Skills, unsere Marmor-Spenden und Rubin-Liebe, all das Beste, was wir haben und geben können, bekommen wir von Gott selbst. Und wir dürfen sie für Gott im Alltag investieren. Weniger ist nicht genug.
Richard Künzel, Rodewisch
Donnerstag, 01. September | Kriegsmänner bauen keine Häuser | 1. Chronik 28, 1-13

Ist es nicht bemerkenswert? König David, eine der bedeutendsten Figuren im Alten Testament, lässt alle weltlichen Herrscher seines Landes antreten, um ihnen eine Niederlage vor Gott zu verkünden. Akribisch werden sie aufgezählt: die Stammesfürsten, die Wächter über weltliches Hab und Gut, die Kommandeure seiner Tausend- und Hundertschaften. Die geistlichen Oberhäupter, die Priester und Leviten, die einmal den Tempel hüten sollen, fehlen, aber das wäre Thema für eine andere Sommerandacht. Trotzdem dürfte es eine ansehnliche Versammlung gewesen sein, die da vor David stand. Es muss David wichtig gewesen sein, was er zu sagen hatte, sonst hätte er sie nicht alle zusammengerufen. Was sagt er genau?
Hört mir zu, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte mir vorgenommen, ein Haus zu bauen als Ruhestätte für die Lade des Bundes des HERRN und für den Schemel der Füße unseres Gottes, und hatte mich angeschickt, es zu bauen. Aber Gott ließ mir sagen: Du sollst meinem Namen kein Haus bauen; denn du bist ein Kriegsmann und hast Blut vergossen.
Das hätte David auch anders ausdrücken können. Er hätte sagen können, er sei zu alt und schwach und würde die Aufgabe, Gottes Namen ein Haus zu bauen, an seinen Sohn abtreten. Er hätte die Selbstbezichtigung auch ganz weglassen können, mit den Plänen wedeln und diese ganz selbstverständlich und feierlich seinem Sohn in die Hand drücken. Er hätte auch auf die Versammlung verzichten können. Aber der Tempel ist für die Israeliten sehr viel mehr als eine beliebige Kirche oder Synagoge, wie wir sie heute kennen. Es gab auf der ganzen Welt nur diesen einen Ort, an dem Gott wohnte, und wer mit Gott sprechen wollte, musste diesen einen Ort aufsuchen. Darin unterschieden sich ja die Israeliten gerade von der Vielgötterei der andern Völker: Ein Gott – und in der Vorstellung des Volkes Israel gibt es einen Platz, ein Haus mit einem Schemel darin, auf dem Gottes Füße ruhen, von dem aus Gott den Menschen nah sein kann.
Das Recht, dieses Haus zu bauen, verwehrt Gott seinem Diener David. Du bist ein Kriegsherr, du hast Blut an den Händen, und mit solchen Händen baut man kein Haus auf sicheres Land, das auf stabilen Fundamenten steht und an die Kinder vererbt werden kann. Ein kleiner Zungenschlag in der langen Rede Davids ist es, der zeigt, wie fern Gott diesem Kriegsherrn David gerade ist: Er spricht nicht selbst mit ihm – er lässt ihm seine Botschaft ausrichten. Erst als Gott David verkündet, dass Salomo den Tempel bauen und künftig über Israel herrschen wird, spricht Gott ihn direkt an. Offensichtlich hat Gott David zur Besinnung gebracht, denn was David nun verkündet, dürfte ihm ein Seufzen der Erleichterung abringen:
Nun denn – vor den Augen ganz Israels, der Gemeinde des HERRN, und vor den Ohren unseres Gottes: Haltet und sucht alle Gebote des HERRN, eures Gottes, damit ihr das gute Land besitzt und es vererbt euren Kindern nach euch ewiglich! Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele. Denn der HERR erforscht alle Herzen und versteht alles Dichten und Trachten der Gedanken. Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden; wirst du ihn aber verlassen, so wird er dich verwerfen ewiglich! So sieh nun zu, denn der HERR hat dich erwählt, dass du ein Haus baust als Heiligtum. Sei getrost und mache es!
David hat begriffen, was so schwer in unsere Menschenköpfe hinein will: Halte alle Gebote! Gott gibt seinen Namen für keinen Krieg her. Auch nicht für einen, der womöglich in seinem Namen geführt wird. Kein Haus, das auf blutiger Erde gebaut wurde, steht so sicher, dass es an die nachfolgenden Generationen übergeben werden kann. Nicht das Haus aus Stein, aber auch nicht das Haus als Bild für eine Gesellschaft, ein Land, die Familie. Du sollst nicht töten. Niemals. Nicht mit Waffen, nicht mit Worten – einfach überhaupt nicht, wie überzeugt du auch selbst davon bist, dass du recht hast und der andere unrecht.
David hat das erkannt. Und er lässt alle, die mit ihm auf dem Schlachtfeld waren, antreten, um ihnen seine Erkenntnis ins Stammbuch zu schreiben. Haltet alle Gebote. Dann segnet Gott euer Tun und mit euch die, die nach euch kommen.
Die Chronik datieren Forschende bis ins vierte vorchristliche Jahrhundert zurück. Vieles hat sich seitdem gewandelt. Unser Bild von Gott und seinen Wohnungen ebenso, wie unser Verständnis von Macht, Herrschaft und Zusammenleben. Und dennoch scheinen die Zeilen uns so aktuell, als wären sie gerade erst aufgeschrieben worden: Auf Zwietracht und Krieg kann man keine Zukunft bauen. Wir brauchen nicht bis ans andere Ende der Welt zu schauen, obwohl uns das in unserer Wohlstandsarroganz nicht schaden könnte. Wir brauchen nur montags vor die Tür zu gehen, um die Gräben zu sehen und zu spüren, die wir in den letzten Jahren durch unsere Gesellschaft gegraben haben. Wir werden auf der anderen Seite des Grabens mit Meinungen und Positionen konfrontiert, die uns sprachlos machen, die uns zum Widerspruch herausfordern, die wir nicht tolerieren können. Aber auch in Gräben und in einem von Gräben durchfurchten Land kann man keine Zukunft bauen. Wenn wir Gottes Wort ernst nehmen, müssen wir die Gräben zuschütten und Brücken bauen, so schwer es uns auch fällt. Nicht das Trennende suchen, das wir nicht überbrücken können, sondern Gemeinsamkeiten, die es wert sind, miteinander zu reden, zu feiern, Pläne zu schmieden. Vor allem anderen brauchen wir dafür Geduld, die auf allen Seiten der Gräben gerade knapp zu werden scheint. Salomo war schon vier Jahre König, als er begann, das Vorhaben seines Vaters umzusetzen, und weitere sieben dauerte es, bis der Tempel eingeweiht werden konnte. Vielleicht haben wir für manche Vorhaben nicht so lange Zeit, wollen wir unsere Zukunft nicht verspielen. Salomonische Geduld werden wir trotzdem brauchen.
Birgit Hofmann
Mittwoch, 31. August | I have a dream ... | 1. Chronik 22, 2-19

Wenn David heute leben würde ... Davids Karriere erinnert mich an so manch einen Topunternehmer – vom Tellerwäscher zum Millionär. Bestimmt wäre er heute der Typ Mensch, der morgens vor der Arbeit eine Stunde joggen geht, gerade sein drittes Buch schreibt, gern gesehener Talkshowgast ist – visionär, charmant, klug – und zu allem Überfluss auch noch gut aussehend.
David war ein echter Macher – er hat viel geleistet, er hat erlebt, wie Gott ihn in schwierigen Zeiten begleitet hat und hat richtig viel Erfolg gehabt. Eigentlich hatte er alles erreicht. Er war auf dem Höhepunkt seiner Macht angekommen. Er war König über ganz Israel. Er hatte Jerusalem als neue Hauptstadt erobert und sich einen prächtigen Palast gebaut. Er hatte die Bundeslade, das Symbol von Gottes Gegenwart, nach Jerusalem geholt. Er hatte Gottes Segen erfahren. Und jetzt möchte er dem Ganzen noch das Sahnehäubchen aufsetzen: Er möchte Gott einen Tempel bauen.
Israel konnte durch Davids Leistungen sesshaft werden, das Land hatte sichere Grenzen, und die Menschen konnten in Frieden leben. Jetzt, wo die Menschen nicht mehr als Nomaden lebten, wollte er auch Gott ein Haus bauen und damit seine Karriere besiegeln.
Aber Gott hatte andere Pläne. Nicht David, sondern sein Sohn Salomo sollte den Tempel bauen. Nicht David, der in den Kriegen viel Blut vergossen hat, sondern sein Sohn, der von der harten Vorarbeit Davids profitiert und „ein Mann der Ruhe“ ist, wurde auserwählt Gottes Haus zu bauen.
Ob das für David ein Schlag ins Gesicht war? Er, der so viel geleistet und erreicht hat, der doch ein „Mann nach dem Herzen Gottes ist“, wie es so oft zitiert wird, warum wurde er von Gott zurückgepfiffen?
Wir lesen in der Schilderung der Chronik nichts davon, ob David enttäuscht und frustriert war, ob Zorn in ihm aufkam oder er gegen Gott (innerlich) rebelliert hat. Sicherlich hat es ein wenig gebraucht, diese Absage zu verkraften.
Aber was wir lesen, ist, dass David sich selbst treu geblieben ist. Er war immer noch ein Mann der Tat. Er bereitete alles für den Tempelbau vor, um seinen Sohn Salomo bestmöglich in seinem Auftrag zu unterstützen. Großzügig besorgte er massenweise hochwertiges Material, heuerte Arbeiter an und nordete auch die Oberen Israels ein, damit sie dem jungen und vielleicht noch unerfahrenen Salomo bloß nicht in die Quere kommen, sondern ihm hilfreich zur Seite stehen. David sah das große Ziel und fügte sich gehorsam in die ihm von Gott zugedachte (Neben-)Rolle.
Mich beeindruckt, dass David loslassen kann. Er lässt seine Wünsche und Träume los und akzeptiert Gottes „Nein“. Er braucht diese letzte Bestätigung nicht für sein Ego. Er verlässt sich nicht auf seine langjährige Erfahrung als Herrscher, sondern er kann im Vertrauen darauf, dass Gott es gut machen wird, loslassen und Platz machen für den, der nach ihm kommt. Vielleicht hat David damals schon verstanden, dass Gott einen ganz anderen Blick auf sein Leben hatte als David selbst. So ist es bis heute auch bei uns: Gott hat auf unser Leben einen ganz anderen Blick als wir. Sein Horizont ist viel weiter als unser Horizont. Wir verstehen so manches Mal Gottes Wege mit uns nicht. Wir fragen uns so manches Mal, warum uns Gott Wege versperrt und Türen schließt. Aber sein Blick auf unser Leben geht tiefer und weiter. David hat sich darauf eingelassen.
Viola Liebern, Vechelde
Dienstag, 30. August | Verantwortung übernehmen | 1. Chronik 21, 15-22, 1

Die Verse beschreiben das Verhalten Davids, als er mitbekommt, dass Gott das Volk Israel bestraft - für ein Handeln, welches David selbst zu verantworten hatte. Der Abschnitt ist damit charakteristisch für die Chroniken. Es soll gezeigt werden, dass David ein guter König ist. David sieht die allgemeine Strafe seines Volkes und wendet sich sofort an Gott, um selbst die Konsequenzen seines Handelns zu tragen. Er spricht: „Bin ich‘s nicht, der das Volk zählen ließ? Ich bin‘s doch, der gesündigt und das Übel getan hat; diese Schafe aber, was haben sie getan? HERR, mein Gott, lass deine Hand gegen mich und meines Vaters Haus sein und nicht gegen dein Volk, es zu plagen.“ (1. Chronik 21, 17)
Er stellt sich hin und übernimmt die Verantwortung für sein Handeln, ohne die Auswirkungen für sich selbst absehen zu können.
Das Bild, welches von Gott in der Geschichte gezeichnet wird, scheint im ersten Moment das eines strafenden Gottes zu sein. Der Text stellt jedoch gleichzeitig sofort klar, dass Gott aufhört zu strafen, nachdem er die Folge sieht. Ebenso straft Gott David nicht, nachdem dieser sich an ihn gewandt hat. Die Aussage, welche der Text vermitteln möchte, scheint deshalb nicht die, dass Gott ein strafender Gott ist, sondern dass KönigInnen für ihr Verhalten Verantwortung übernehmen sollten. Das können wir auch aus dem Abschnitt für unser eigenes Leben mitnehmen. Wir sollen die Verantwortung für unser eigenes Handeln übernehmen, auch wenn wir wissen, dass es vielleicht mit Konsequenzen einhergeht. Wir sollen die Konsequenzen nicht auf andere Menschen ablagern, um uns selbst zu schützten. Auch wenn wir kein/e KönigIn sind, so gibt es immer Situationen in unserem Leben, in welchen wir eine Verantwortung für andere tragen. Zum Beispiel als KlassensprecherIn oder als TeamerIn einer Freizeit. Wir haben dazu die Gewissheit, durch Jesu Tod, dass Gott uns unsere Sünden verzeihen wird. Ebenso wie Gott David verzeiht. Er gibt ihm die Aufgabe, einen Altar zu bauen, ein Symbol zur Ehre Gottes. Gott stellt David damit die Frage: „Möchtest du wieder in meinem Sinne handeln?“
Nora Onnen, Göttingen
Montag, 29. August | Entscheidung | 1. Chronik 21, 1-14

Im ersten Buch der Chronik können wir Berichte von den Jahren 1000 – 960 vor Chr. Lesen. Sie beschäftigen sich vor allem mit Kulturen, Sitten und Gebräuchen, wie sie in dieser Zeit üblich waren.
Der heutige Text befasst sich mit den Themen Sünde, Schuld und Versuchung. David hatte sich auf den Gedanken bringen lassen, eine Volkszählung von ganz Israel durchführen zu lassen. Trotz der Warnung von seinen führenden Männern Israels, ließ er sich nicht von den Gedanken abbringen. Der Herr wurde sehr wütend darüber und wollte Israel dafür bestrafen. Da bemerkte David sein Fehlverhalten und entschloss sich zur Umkehr. Er betete zu Gott und bat ihn um Vergebung. Gott bestrafte das Volk Israel, in dem der die Pest über das Land schickte.
Als ich darüber nachgedacht habe, ist mir wieder bewusst geworden, was für ein Privileg wir heute gegenüber David damals haben. Gott hat seinen einzigen Sohn geschickt, um uns von Sünde zu befreien. Jesus hat für unsere Sünden und Fehler am Kreuz bezahlt. Wir müssen keine Angst haben vor einer Bestrafung von Gott.
Auch wir haben in unseren Leben bestimmt schon einmal Entscheidungen getroffen, vor denen uns Freunde und Bekannte gewarnt haben, weil wir völlig von den Gedanken überzeugt waren und nicht daran gedacht haben, dass wir andere damit verletzen.
Mir ist mit dieser Geschichte klar geworden, dass ich solche Entscheidungen noch einmal überdenken werde, um die richtige Entscheidung zu treffen.
Michael und Anja Brückner, Reichenbach im Vogtland
Sonntag, 28. August | Das Vermächtnis des Hirtenkönigs | Psalm 145

Stell dir vor: Das Land, in dem du lebst, befindet sich im Krieg. Genauer gesagt wird dein Land im Osten von zwei Völkern und im Südwesten von einem weiteren Volk bedroht. Das Ganze passiert auch nicht nacheinander, sondern so ziemlich zur selben Zeit. Ein Zwei-Fronten Krieg. Jetzt stell dir vor: Du bist auch noch der König im Land, und du darfst bzw. musst sogar entscheiden, wie das Land sich verteidigt. Wow – das ist eine Menge Verantwortung, die man zu tragen hat. In dieser Situation befindet sich König David. In diesen Kapiteln lernen wir ihn nicht als den Poeten und Liedermacher kennen, sondern als einen Anführer in Zeiten des Krieges.
David und sein Heer wirken total selbstbewusst. Nach dem Motto „Angriff ist die Beste Verteidigung“ tritt Israel seinen Feinden im Osten entgegen und schlägt sie vernichtend. Außerdem lesen wir von drei Kriegern, die bei Kämpfen gegen die Philister im Südwesten jeweils einen Riesen erschlugen. Wie kann man einem Feind, der so übermächtig scheint, so selbstbewusst entgegentreten?
Du kennst sicherlich Situationen auf deinem Lebensweg, die sich so anfühlen, als stände dir ein unbezwingbarer Riese gegenüber und hindert dich daran weiterzugehen. Häufig trauen wir uns nicht, diesen Weg weiter zu beschreiten und diese Riesen zu überwinden. David aber ist absolut entschlossen. Warum? Gott hat ihm ein Versprechen gegeben. In 2. Samuel 7 können wir nachlesen, wie David durch den Propheten Nathan von Gott die Zusicherung erhält, dass Israel an seinem Ort eingepflanzt wird. Das Versprechen Gottes ist sein Selbstbewusstsein. David wurde aber deswegen nicht passiv und hat sich zurückgelehnt. Das ganze Volk Israel wurde aktiv, nicht nur David und ein paar Helden. David führte sein ganzes Volk und trat seinen Feinden entgegen. Und schließlich überwand Israel seine Feinde, ganz wie es Gott versprochen hat.
Das erinnert mich ganz stark an Johannes 16, 33. Jesus spricht dort: „Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten. Ich habe die Welt besiegt.“ (Neue Genfer Übersetzung). Mit diesen Worten von Jesus im Rücken können wir jedem Riesen entgegentreten. Gott hält seine Versprechen und nutzt dich, um diese Riesen zu überwinden. Lass das dein Selbstbewusstsein sein, und fürchte dich nicht!
Elia Möbius, Hohndorf
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Die Andachten für die Sommerzeit 2022 wurden von Jugendlichen, Teenagern und jungen Erwachsenen der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland verfasst.
Sie spiegeln die Breite des Glaubens und Denkens der jungen Menschen wieder. Die Verantwortung für den Inhalt liegt deshalb bei den AutorInnen.
Die gedruckte Exemplate der Andachten für die Sommerzeit werden kostenlos an die Gemeinden der EmK in Deutschland abgegeben. Sie dienen keinem kommerziellen Zweck und werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.