Sommerandachten 2017

Montag, 3. Juli | Immer diese Juden …

Sommerandacht

>>> Apostelgeschichte 13,44-52

Beim Lesen des Textes möchte man fast ein wenig Ärger bekommen auf die Juden in Antiochia. „Diese bösen, gemeinen Juden. Erst werden sie neidisch, dann können sie mit der Lehre von Paulus nichts anfangen und der Gipfel ist, dass sie Paulus und Barnabas aus der Stadt jagen. Frechheit.“ So oder so ähnlich könnte das klingen.
Aber Ärger oder sogar Wut über die gläubigen Juden in Antiochia ist hier fehl am Platz. Im Gegenteil: Der zentrale Vers des Abschnittes, Vers 46, zeigt vielmehr die Reihenfolge, die vor Gott gilt: Zuerst die Juden, dann die anderen Nationen. Das stößt uns europäischen Christen natürlich ein wenig bitter auf. Aber wir kommen beim Lesen der Bibel nicht drum herum: Israel (und damit die Juden) sind das Volk, das sich Gott als sein ganz besonderes Eigentum ausgesucht hat. Mit Israel hat er Geschichte geschrieben, eine Geschichte über tausende Jahre. Zu ihnen, den Juden, hat er seinen Sohn Jesus geschickt, als ihren Messias. Und Jesus hat seinen Auftrag auch so verstanden (vgl. unter anderem Mk 7,24 ff): Erst kommt er als Erlöser zu den Juden, später dann, nach seiner Auferstehung, auch zu den anderen Völkern. Aus diesem Grund halten sich auch Paulus und Barnabas strikt an das Beispiel Jesu: Sie bringen erst den Juden in Antiochia das Evangelium. Als die das nicht hören wollen, wenden sie sich an die Heiden.
Leider hört man in deutschen Gemeinden, auch in der EmK, mittlerweile nur noch selten etwas über die fundamentale Bedeutung Israels für den christlichen Glauben. Dabei ist das Judentum nicht nur unsere historische Wurzel, sondern auch heute noch das auserwählte Volk Gottes. Die genialen Pläne Gottes und das exakte Eintreffen seiner Voraussagen im Alten Testament lassen sich beeindruckend an der Existenz des modernen jüdischen Staates Israel erkennen.
Was lernen wir daraus? Zugegebenermaßen gibt dieses Stück Geschichtsschreibung nicht so wirklich viel Praktisches für den Alltag her. Aber der Blick auf die Bedeutung Israels auch für uns als Christen im Jahr 2017 ist immer wieder interessant und sollte dich zum Nachdenken darüber anregen, wie du zu den Juden stehst. Ist dir bewusst, dass Israel Gottes erwähltes Volk ist? Hast du Liebe für Israel im Herzen oder sind dir die Juden egal? Angesichts einer zunehmend antisemitischer eingestellten Welt bist auch du als Christ gefragt, für Israel einzustehen, denn Gott hat sich schon vor vielen Jahren festgelegt: „Ich will segnen, die dich [Israel] segnen.“ (1.Mo 12,3). Und Gott steht dazu. Bis heute.

Jonathan Vogel
für den Jugendkreis Königswalde–Mildenau

 

Sonntag, 2. Juli | Verlass dich auf Gottes Zusagen!

Sommerandacht

>>> Psalm 12

Es ist wieder einmal einer dieser Tage, an dem du dich allein fühlst als Christ. Jeder um dich herum redet etwas anderes und will dir seine „Wahrheiten“ verkaufen. Diese stehen wie Berge, du fühlst dich wie in einem finsteren Tal und siehst die andere Christen um dich herum nicht mehr. Es ist klar, dass man da resigniert. Man fragt sich: „Wie soll es nur weitergehen mit mir, mit der Kirche, mit der Welt?“

David ging es wahrscheinlich damals genauso. Er fühlte sich allein gelassen von seinen Mitmenschen und hatte den Eindruck, dass die Gläubigen weniger werden. Niemand um ihn herum erzählte von den guten Taten Gottes. Stattdessen prahlten sie mit ihren eigenen Können und versuchten, sich bei ihm einzuschleimen. Wenn sie dies geschafften hatten, konnten sie dann wieder vor ihren Mitmenschen angeben und sie klein machen.

David bemerkte, dass unter der ganzen Heuchelei Menschen leiden. Diese fühlten sich hilflos und arm. Deshalb bittet David in seiner Resignation Gott, dass er eingreifen soll und der ganzen Heuchelei Grenzen setzt.

Gott verspricht ihm zu helfen und die Menschen, die sich nach Gottes Hilfe sehnen, aufzurichten.

Dieser Psalm hat nichts von seiner Aktualität verloren. Wie oft geht es uns heute so, dass wir resignieren, weil etwas nicht so läuft wie wir uns das vorstellen. Es müssen Menschen aus ihrer Heimat fliehen, weil sie wegen Ihres Glaubens verfolgt werden. Menschen denken nur an sich selbst und sehen nicht, wie schlecht es ihrem Nachbarn geht. Um besser dazustehen oder den Job zu erhalten werden Lügen über den Anderen verbreitet. Dieser Egoismus gilt für jede*n Einzelnen, aber auch für ganze Staaten, wie z.B. der neue amerikanische Präsident Trump vor kurzem verkündet hat: „America first!“

Für uns muss Jesus an erster Stelle stehen. Wie oft aber stellen wir unseren Glauben im Alltag hinter unsere Interessen oder Hobbys? Man denkt nur an sich selbst; die Gemeinschaft wird dadurch zerstört. Da ist es klar, dass die Botschaft Gottes und Menschen hilflos im Trubel untergehen.

Umso mehr sollten wir wieder auf Gottes klare Zusagen vertrauen und gewiss sein, dass er eingreift. Dies kann auch oft anders aussehen, als wir uns das vorstellen, aber Gott weiß, was das Beste für uns, für dich und für mich ist. Dabei sollten wir Geduld und Ausdauer haben. Gott erhört unsere Bitten und unser Flehen. Er wird uns Hilfe senden und einen Weg zeigen, den wir gehen sollen. Danken wir ihm dafür!
Wir können gewiss sein, dass er mit uns unterwegs ist und uns beisteht und hilft, in dieser Welt, wo so viele Menschen um uns herum sind, welche Gott, ihren Vater, (noch) nicht kennen.

Nadine Siebert und Jens Süß
 

Samstag, 1. Juli | Ein „göttlicher“ Auftrag

Sommerandacht

>>> Apostelgeschichte 13,26-43

Was für einen schönen, aber auch abenteuerlichen Auftrag haben Paulus und Barnabas da bekommen. Nämlich der Welt zu verkünden, dass Jesus sein Versprechen erfüllt hat. Jesus kam auf die Welt. Gott wurde Mensch. Er ist für unsere Sünden gestorben und er ist wieder auferstanden. Ja, er ist wahrhaftig auferstanden.
Einige von euch denken sich jetzt bestimmt, dass es immer wieder in einer Predigt oder in einer anderen Andacht vorkommt. Aber ich denke, dass es wichtig ist, dass man sich das immer wieder bewusstmachen sollte, was Jesus für uns getan hat. Der größte Liebesbeweis, den es überhaupt gibt. All die Dinge, die uns im Alltag nicht gelingen und woran wir oft scheitern. Es ist immer wieder wichtig, dass wir uns das Ganze bewusstmachen.
Paulus sagt es deutlich in Vers 41 »Seht, ihr Verächter, und wundert euch und werdet zunichte! Denn ich tue ein Werk zu euren Zeiten, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzählt.« (Luther 2017) Oft klingen seine Worte sehr hart, aber es zeigt deutlich, welche Auswirkung es hat. Denn am Ende folgten ihm viele Leute, die in der Synagoge.

Letztes Jahr war ich für vier Monate in Südafrika zwei Stunden von Kapstadt entfernt. Ich habe dort an Grundschulen als Volontärin gearbeitet. In der Familie, bei der ich dort wohnen durfte, waren die gastfreundlichsten Menschen, die ich bis jetzt im Leben erlebt habe. Neben meiner Familie auf den Philippinen. Sie haben genau das gelebt, was Jesus von uns will. Nämlich, dass wir allen mit offenen Herzen begegnen und uns keine schnellen Vorurteile über Menschen bilden.
Mein Gastvater ist Jugendpastor und er liebt es von Gott zu erzählen. Er schafft es eine Konversation zu führen, wo es um Gott und Jesus geht ohne dir den Glauben aufzuzwingen. Er möchte dich einfach ermutigen einen Weg mit Gott zu gehen.
Er lebt richtig das, was in der Bibel steht und versucht Menschen mit Gottes Liebe bekannt zu machen. In einer Art, die ich total an ihm schätze und total bewundere. Er ist nicht aufdringlich, sondern gibt das weiter, was Gott von uns möchte. Gott möchte, dass wir seine Liebe weitergeben. Genau das, was Paulus und Barnabas auch getan haben.

Ich hoffe sehr, dass du dir immer wieder bewusstmachen kannst, was Jesus für uns gemacht hat und vergiss nicht, was Barnabas und Paulus zu den Menschen sagten: »Haltet an Gottes Gnade fest.« (NLB) Was übersetzt heißt: Gott ist derjenige, der alles in den Händen hält. Wir müssen ihm nur vertrauen. Das durfte ich letztes Jahr sehr deutlich spüren. Dafür danke ich ihm sehr.

Ivy Rendon, EmK Wuppertal
 

Freitag, 30. Juni | Hallo zusammen!

Sommerandacht

>>> Apostelgeschichte 13,13-25

In unserem heutigen Text geht es, um einen Ausschnitt der ersten Missionsreise des Paulus. Paulus und seine Begleiter brechen von der Insel Zypern im Mittelmeer auf und wollen weiter in Richtung Festland, in die heutige Türkei. Von dort aus ziehen sie zu Fuß weiter und erreichen Antiochia, wo der heutige Bibeltext spielt.
Weiter wird erzählt, wie sie am Sabbat in eine Synagoge gehen um dort den Gottesdienst mitzuerleben, doch prompt werden sie für die Auslegung des gelesenen Bibeltextes gebeten. Das geht daher, dass bei den Juden jeder Erwachsene jüdische Mann, die Tora also die Jüdische Bibel auslegen darf. Und so nimmt Paulus das Angebot an, um gleich mal richtig loszulegen, und den Leuten zu erzählen weswegen er so eine Reise auf sich zu nehmen. Aber was erzählt denn Paulus den Menschen die sich an diesem Tag in der Synagoge versammelt hatten?
Er fängt an und beginnt, wie man so umgangssprachlich sagt, bei Adam und Eva und erzählt die komplette Geschichte, die Israel mit seinem Gott erlebt hat. Aber warum tut er das? Wenn man den Text zu Ende gelesen hat, dann sieht man, dass diese Ganze Erzählung auf das Auftreten Jesu hinläuft, in dem sich Gottes Zuwendung und Gnade zu den Menschen den Höhepunkt erreicht.
Und diese Gnade und die Zuwendung Gottes, die in diesem Text sichtbar wird, hat mich auch bewegt. Es geht hier um das sichtbare und spürbare erleben Gottes, indem er sich uns immer wieder zuwendet. Aber wenn man sich die Geschichten um diese Gaben mal anschaut, kann man feststellen, dass es immer ein bisschen gebraucht hat, bis das Volk verstanden hatte, was diese Tat oder dieses Wort denn für eine Bedeutung in ihrem Leben hatte.
Geht es uns da nicht ähnlich? Dass wir oftmals eben nicht dieses Erleben haben oder es einfach nicht erkennen?
So will ich euch nun, wie Paulus die Juden darauf aufmerksam machen, dass es sicher auch in euerm Leben Situationen gibt, die auf den zweiten Blick vielleicht doch etwas anderes offenbaren. Ich erlebe es als etwas ganz besonderes, sich in seinem Leben immer wieder danach zu fragen, ob es irgendwelche Situationen oder Sachen gab, wo Gott mir Persönlich was geben wollte bzw. mir begegnet. So ist für mich oft die Sonne und ihre Wärme ein Geschenk, oder ein Lächeln usw. Vielleicht nehmt ihr diesen Gedanken mal mit und begebt euch auf eine Reise in der ihr Gott neu kennen lernen könnt. Und lasst euch Überaschen was passiert. Vielleicht geht ihr danach ja auch wie Paulus für Gott in andere Länder;)
Viel Spaß dabei!

Liebe Grüße, Sebastian Hochholzer
 

Donnerstag, 29. Juni | Wer sucht, der findet nicht ...

Sommerandacht

>>> Apostelgeschichte 13,1-12

Diesen Satz habe ich letztens auf einer Website gelesen. Und auch immer wieder höre ich von Menschen, die sagen, sie suchen ja Gott, aber sie finden ihn nicht.
Hat Jesus Unrecht, wenn er sagt: „Wer sucht, der wird finden…“? (Mt 7,7)

Die Geschichte der ersten Missionsreise von Barnabas und Paulus, die du gerade gelesen hast, handelt vom Suchen und Finden. Wir haben einen klugen Mann – ein „Käppsele“ würde der Schwabe sagen – namens Sergius Paulus. Dieser Statthalter hat ein Verlangen danach, Gottes Wort zu hören (V. 7). Er sucht nach dem lebendigen Gott. Doch da ist auch ein Vertrauter des Statthalters, der alles Mögliche versucht zu verhindern, dass der Statthalter findet, was er sucht.

Nun mal ein paar Fragen an dich.
Nimm dir kurz Zeit, sie für dich zu beantworten im Kopf oder auf einem Blatt Papier:
Wann hattest du das letzte Mal auch das Bedürfnis, Gottes Wort zu hören, Gottes Liebe zu spüren?
Hast du dich dann auf die Suche begeben? Und wie sieht dein Suchen nach Gottes Wort / Liebe / Nähe aus?
Welche Dinge oder gar Personen halten dich von dieser Suche ab? Was lenkt dich ab, Gott zu finden?

Was nehme ich mit?
Paulus, erfüllt vom Heiligen Geist, weist den Magier zurecht. Der Magier muss die geistige Vernebelung nun ganz real erleben. Es wird finster um ihn herum – er wird blind. Gott zeigt somit, dass der Magier im Unrecht war, ja ein falscher Prophet ist.
Der Statthalter kommt zum Glauben – trotz allem Widerstand.

Diese Geschichte macht mir Mut und gibt mir Hoffnung. Wenn ich Gott suche, mich nach seinem Wort sehne, dann lässt er sich finden. Und da gibt es nichts, dass sich Gott in den Weg stellen kann – keine Macht, die verhindern kann, dass die Sehnsucht nach Gott gestillt wird.
Ja, wer sucht, der wird finden.

Gebet
Ich lade dich ein, ein paar Verse aus Psalm 62
(nach der Basisbibel-Übersetzung) zu beten:

6 Nur bei Gott schweigt meine Seele still.
Von ihm kommt Hilfe, die ich nötig habe!
7 Nur er ist mein Fels und meine Rettung –
meine feste Burg, sodass ich nicht wanke.
8 Auf Gott gründet sich meine Freiheit und Würde.
Mein starker Fels! Bei Gott ist meine Zuflucht.
9 Vertraut ihm zu jeder Zeit, ihr aus dem Volk!
Schüttet euer Herz aus vor ihm!
Gott ist unsere Zuflucht.
12 Eines hat Gott geredet,
zwei Dinge habe ich gehört:
Gott besitzt vollkommene Macht.

Damian Carruthers aus Baiersbronn
 

Mittwoch, 28. Juni | Hochmut kommt vor dem Fall!

Sommerandacht

>>> Apostelgeschichte 12,18-25

Die heutige Bibelstelle würde ich nicht zu den einfachen und gut verständlichen zählen. Vielleicht habt ihr euch beim Lesen – wie ich auch – öfter gefragt, was das Ganze eigentlich soll?
Fangen wir mal von vorne an und versetzen uns in die Zeit: Petrus war von Herodes gefangen genommen worden, so wie viele andere Christen auch, und Herodes hatte das Gefühl, das ist es, was den Leuten gefällt. Er muss sich schon wie ein kleines Kind auf die Hinrichtung gefreut haben, denn dann würden sie ihn wie einen Star feiern! Doch kurz vor der Hinrichtung dann die Ernüchterung. Petrus war weg! Das konnte doch nicht wahr sein! Klar, dass dann der Frust irgendwie rausmusste. Und Herodes ließ seiner Wut freien Lauf. Sogar so sehr, dass Köpfe rollten und er die Stadt verlassen musste... zum Glück müssen wir darauf nicht näher eingehen. Doch man kann schon sagen, Herodes „is not amused“, und es wird nicht besser. Dieser Kerl soll auch später noch einfach eine Menge Pech haben...
Dieser Drang, alles dafür zu tun, um beliebt zu sein, ist tödlich! Vor allem, wenn daraus eine Art Arroganz entsteht, weil ich nicht nur weiß, dass ich toll bin, sondern es auch alle lautstark wissen und mich feiern lasse. Dabei schenkt Gott uns Gaben und Talente, ihm sollten wir in erster Linie dafür dankbar sein und mit ihnen Gott verherrlichen, statt uns wie Götter aufzuspielen! Das passiert ganz schnell, wenn man dazu verleitet ist, sich für etwas Besseres zu halten und sich über andere Menschen zu erheben. Oder wenn man denkt, man hätte etwas ganz allein hinbekommen, obwohl Gott einem deutlich geholfen hat? Das ist sicher dem ein oder der anderen in irgendeiner Weise bekannt.
Herodes hat es allerdings vollkommen falsch gemacht. Er ließ sich von den Menschen als Gott feiern, statt Gott für die geklärten Konflikte zu danken. Da machte Gott direkt kurzen Prozess: Er schickte einen Engel, der Herodes von Würmern zerfressen ließ, sodass Herodes noch an den Qualen starb. Gott fackelt hier nicht lange, auf die Aktion folgte direkt eine Reaktion. Was uns das Ganze sagt?
Es ist und bleibt eine schwierige Stelle. Wir Menschen können Gott nicht ganz erfassen und verstehen, aber das müssen wir auch nicht. Wichtig und gut zu wissen, ist, dass wir uns glücklich schätzen können: Sollten wir unseren Gottfokus einmal verlieren, endet das nicht direkt tödlich. Wir sollten uns mit Gott nicht gleichstellen, denn er ist um Einiges größer als wir! Aber Gott strebt eine Beziehung mit uns an und will, dass wir an ihn glauben. Deswegen freut er sich umso mehr, wenn wir ihn in unser Leben miteinbeziehen und sich seine Botschaft verbreitet.

Jani Djamba, Mainz & Sarah Maurer, Chemnitz
 

Dienstag, 27. Juni | Wenn man nicht alles selber macht …

Sommerandacht

>>> Apostelgeschichte 12,1-17

Der heutige Abschnitt beginnt mit allerhand Leid. Wir lesen wie Christen hingerichtet oder ins Gefängnis geworfen werden – das ist nicht sehr ermutigend. Umso beeindruckender finde ich deshalb das Handeln der Gemeinde, denn sie lässt sich nicht entmutigen. Gerade in dieser schweren und ausweglos erscheinenden Situation gehen sie zu Gott und so erwächst aus dem Unglück des Petrus eine unglaubliche Rettungsaktion.
Doch was ist passiert? Wer hat hier große Heldentaten vollbracht? Zunächst niemand. Tatsächlich greift keiner der Beteiligten sofort aktiv ins Geschehen ein – weder Leute aus der Gemeinde noch Petrus selbst. Untätig bleibt trotzdem niemand, denn zuallererst beten alle gemeinsam zu Gott. Keine filmreife Befreiungsaktion und kein Versuch aus dem Gefängnis auszubrechen. Lediglich das Gebet – und das Tag und Nacht. Die Gemeinde und Petrus versuchten erst gar nicht, aus eigener Kraft etwas zu bewirken oder es gar schlimmer zu machen. Sie vertrauen von Anfang an Gott und darauf, dass er rechtzeitig mit seiner Macht eingreift.

Das beeindruckt mich unglaublich. Sehe ich in mein eigenes Leben, versuche ich viel zu oft, aus eigner Kraft Probleme zu lösen, und Gott ist eigentlich mehr der „letzte Ausweg“– nach dem Motto „Not lehrt beten“. Immer wieder unterschätze ich die Macht des Gebetes. Ich glaube sofort irgendetwas selbst machen zu müssen, obwohl das regelmäßig schiefgeht.

Ich möchte mir das Handeln dieser Gemeinde zum Vorbild nehmen und mehr auf Gottes Eingreifen vertrauen. Ich möchte zuerst Gott mein Problem bringen und um seine Hilfe bitten. Gott wird keinen im Stich lassen, der ihn ernsthaft um Hilfe bittet. Jesus selbst bietet uns an, unsere Lasten zu tragen (Mt. 11, 28). Warum sollten wir dieses großzügige Angebot nicht annehmen? Und auch, wenn Gottes Hilfe nicht immer sofort oder in genau der Form, wie ich es mir vorstelle, eintrifft – er handelt spätestens rechtzeitig. Dann bin auch ich außer mir vor Freude (Vers 16).

Amelie Gerbeth und Chris Krüger,
Jugendkreis Ellefeld, Falkenstein, Auerbach & Rodewisch
 


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Die Andachten für die Sommerzeit 2017 wurden von Jugendlichen, Teenagern und jungen Erwachsenen der  Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland verfasst.
Sie spiegeln die Breite des Glaubens und Denkens der jungen Menschen wieder. Die Verantwortung für den Inhalt liegt deshalb bei den AutorInnen.
Die gedruckte Exemplate der Andachten für die Sommerzeit werden kostenlos an die Gemeinden der EmK in Deutschland abgegeben. Sie dienen keinem kommerziellen Zweck und werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.