Sommerandachten 2016

Dienstag, 12. Juli | Gott ist nicht überfordert mit deinen Schwächen | 2. Mose 33, 1-23

Sommerandacht

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Exodus (2. Buch Mose) ist wohl eines der spannendsten und bekanntesten Geschichtsbücher der Bibel. Es wird beschrieben wie Gott in seinem allmächtigen Wirken sein geliebtes Volk Israel aus der Gefangenschaft der Ägypter befreit. Hauptakteur auf menschlicher Ebene ist dabei unser berühmter Freund Mose. Wir kennen ihn oftmals als den glaubensstarken Helden, der mit aufopfernder und geduldiger Liebe sein Volk geführt hat. Und auch wenn er schon vor vielen tausenden Jahren gelebt hat, so war er doch, wie wir und alle anderen, auch nur ein Mensch. Vielleicht ist es dir noch gar nicht aufgefallen oder du findest diesen Gedanken sogar etwas schwierig zu erfassen, aber Mose war nicht perfekt und er hatte auch so seine Schwächen und er war ein Zweifler.
In Vers 11 lesen wir: „Der Herr sprach mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie einer, der mit seinem Freund redet.“ Dies ist eine herausragende Beschreibung für eine wirklich enge Beziehung mit Gott, was zu Zeiten des Alten Testaments keine Selbstverständlichkeit war. Bei diesem Satz könnte man doch meinen, dass Mose über die vielen Jahren Gott so gut kennengelernt hat, dass er mit absoluter Gewissheit weiß, wer Er ist. Mmh, dachte ich auch. Doch in den nächsten zwei Versen sieht das Ganze gar nicht danach aus – Mose hat Zweifel an Gottes Treue: „12…, aber du hast mir nicht gesagt, … 13 Wenn dem wirklich so ist, …“ Und der Herr antwortete ihm: „14 Ich selbst werde mit dir gehen, Mose. Ich will dir Ruhe verschaffen.“ Wenn ich einen sehr engen Freund habe, dann vertraue ich doch dem, was er sagt, nicht?!
Nicht Mose.
Bist du noch nicht überzeugt, dass Mose tatsächlich ein großer Zweifler war? Dann möchte ich dich hier ganz kurz an seine Berufungsgeschichte in Kapitel 3&4 erinnern.

Hier nun kommt die gute Nachricht: Gott kennt dich durch und durch. Dies bedeutet, dass Er auch deine Schwächen kennt. Es ist keine Überraschung für Ihn. Er ist nicht enttäuscht oder überfordert. Ganz im Gegenteil, um genau zu sein. Es gibt Schwächen in deinem Leben, die Gott ganz bewusst nutzt, damit er sich darin verherrlichen kann und du es nicht auf deine eigene Kappe schreiben kannst (lies dazu 2. Korinther 11, 9-10). Und dann gibt es aber auch Schwächen, an denen Gott mit viel Liebe und Geduld Stück für Stück arbeiten wird, um Stärken daraus zu machen (lies dazu 2. Korinther 3, 18).
Egal, wo du stehst und an welchem Punkt du vielleicht gerade mit Gott haderst und diskutierst, Seine Zusage für Mose gilt auch uns: „17 Ich will dir auch diesen Wunsch erfüllen, den du gerade geäußert hast. Denn du stehst in meiner Gunst und ich kenne dich.“
Solange wir fest verwurzelt in Jesus als unseren Herrn und Retter sind, können wir der Gnade Gottes auf unserem Leben Gewiss sein, und sogar wie Mose es wagen, noch eine weitere Bitte zu äußern: „18 … ‚Lass mich deine Herrlichkeit sehen’“.
Gib deine Zweifel und Schwächen in Gottes wunderbare Hände, suche seine Gegenwart und lerne Ihm zu vertrauen.

Julia Städter, Dresden

Montag, 11. Juli | „Jetzt werde ich euch aber erst mal ordentlich die Leviten lesen!“ | 2. Mose 32, 15-35

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Vermutlich dachte Mose genau dies, als er vom Berg Sinai herab stieg; in der Hand die beiden frisch gemeißelten Steintafeln mit den 10 Geboten. Doch anstatt dem Volk davon erzählen zu können, packte ihn der Zorn und die Steintafeln zerbrachen, als er sie fortschleuderte. Das Volk tanzte um ein goldenes Kalb, das ausgerechnet Aaron gemacht hatte. Die Wut packte ihn weiter und er zerstörte auch dies und bestrafte das Volk. Jetzt liest er ihnen die „Leviten“. Mose fordert alle auf, sich zu ihm zu stellen, die noch zum Herrn gehören, um die zu töten, die nicht mehr an Gott glauben. Darunter waren auch Freunde, Nachbarn und natürlich Verwandte. Es waren die Leviten, die sich zu Mose stellten und ihre Schwerter in die Hand nahmen. Wie werden die sich wohl gefühlt haben? Erst leben sie selbst in Sünde und dann müssen sie töten? Mose tritt aber vor Gott (erneut auf dem Berg) für sie ein und setzt sogar sein Leben bei Gott aufs Spiel. Er würde sich aus „dem Buch des Lebens“ streichen lassen, nur damit sein Volk gerettet wird. Was für ein Hingabe. Und genau das sieht auch Gott so. Denn er befreit Mose von diesem Gedanke und wird die bestrafen, die gesündigt haben, wenn es soweit ist. Wie würde ich mit dem Fehlverhalten anderer umgehen? Kann ich mir vorstellen, so wie Mose für meinen Nächsten einzutreten? Jesus hat genau das dann für uns alle getan.
Nachdem Mose vom Berg herab kam, konnten sie nun endlich weiterziehen, nur mit einem Unterschied: Gott stellte einen Engel bereit, der vor dem Volk herzog! Es ist schon faszinierend, dass Gott sein Volk nicht fallen lässt. Er trägt sie weiter und wünscht sich, dass sie den Weg in das „verheißene Land“ gehen. Denn er hat es versprochen.

Hier hat Mose seinem Volk also mal ordentlich die „Leviten“ gelesen. Dies ist ein Ausdruck, der sich erst im Mittelalter entwickelt hat. Zu dieser Zeit wurde das 3. Buch Mose (Levitikus) als Grundlage für christliche Strafpredigten benutzt. Menschen wurden damit zurechtgewiesen und zur Ordnung gerufen. Daher der Ausdruck „die Leviten lesen“.
Die Leviten sind einer von 12 Stämmen Israels, also der Stamm Levi und die direkten Nachkommen Aarons. Sie existieren bis heute als eine eigene Gruppe im Judentum. Als Mose mit den 2 Steintafeln vom Berg kam und die Sünde sah, haben sich die Leviten als Gott-Zugehörige zu ihm gestellt. Später waren sie für die Dienste der Stifthütte bestimmt und wurden dafür vorher gesegnet und gereinigt. Sie hatten also eine sehr bedeutungsvolle Aufgabe. Sie galten und gelten als ein Vorbild für Christen. Sie leb(t)en nur vom Zehnten und gelten als erlöst, gereinigt und geheiligt für den Dienst am Herrn auf der Erde. Leviten haben also keinen eigenen Besitz.

Die Frage ist nur: Warum ist das Volk Israel so schnell dem Götzendienst verfallen? Gerade noch haben sie einen schweren Weg aus der Sklaverei in Ägypten mit großem Vertrauen auf ihn gemeistert und nun vergessen sie Gott binnen kurzer Zeit. Für das Volk Israel ist ein von Menschen gemachter Gott in diesem Moment wichtiger als der unsichtbare Gott. Kann denn ein Kalb aus Gold ein Volk aus der Sklaverei befreien? Es ist einfacher für sie etwas zu lieben, was sie wahrnehmen können. Geht mir das nicht auch manchmal so? Um an Gott zu glauben, bewege ich mich viel in seiner Gegenwart und kann dadurch auf ihn vertrauen und an ihn glauben!

Josi Badstübner, Zwickau

Sonntag, 10. Juli | Erforsche mein Herz …? | Psalm 139

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>>> Psalm 139 >>>

Die Psalmen sind sicherlich eines der gefühlvollsten Bücher der Bibel. Auch im Psalm 139 spiegelt sich die Gefühlswelt des Beters wider, während er mit Gott spricht. Deshalb ist hier eine bunte Vielfalt von Emotionen im Text zu finden.
Dabei ist zunächst einmal auffällig, dass der Psalmist eine unheimliche Begeisterung für Gott empfindet. Und zwar nicht nur für Gott als großen, unnahbaren König und Beschützer seines Volkes Israel, wie man es vielleicht erwarten könnte von einem Psalm aus dieser Zeit. Sondern der Beter ist begeistert, wie sehr Gott sich um ihn persönlich kümmert. Gott ist liebevoller Schöpfer, allgegenwärtiger Trost, Begleiter, Schutz und Lebenslenker mit dem Überblick über die Gesamtheit unseres Lebensweges. Dieses Gebet ist somit also eigentlich Gottes Botschaft an die Menschen von damals und ist auch heute noch aktuell. Gott möchte uns sagen: „Ich habe dich geliebt von Anfang an. Du bist von mir persönlich gewollt in dieser Welt. Deshalb werde ich nicht eine Sekunde von deiner Seite weichen, wo auch immer du gerade bist!“ Was für ein Privileg!
Außerdem ist die Dynamik im Gebet des Psalmisten erstaunlich, denn das Gespräch mit Gott ist kein statisches, einseitiges Herunterleiern von Satzfetzen, sondern gibt Gott Zeit zum Antworten und verändert den Blickwinkel des Beters. Mitten im Lob für Gott taucht hier plötzlich Hass für die Feinde Gottes im Gebet auf. Kein harmloses „Ich-kann-diese-Gotteslästerer-nicht leiden“, sondern Hass aus dem tiefsten Herzen. Klingt irgendwie befremdlich für unsere verwöhnten Ohren. Aber auch der Beter weiß glücklicherweise, dass seine Gedanken nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Deshalb beendet er sein Gebet (Verse 23-24) mit der Bitte, dass Gott sein Herz prüfen soll. Das heißt, er lässt eine Veränderung seines hasserfüllten Blickwinkels zu und gibt Gott Raum zur Korrektur! Gott bekommt die Einladung des Beters, sein Herz und seinen Willen zu formen nach dem Maßstab „Ewigkeit“ (Vers 24). Also was hat schlussendlich vor Gott in der Ewigkeit Bestand? Was zählt? Auch das trifft in unserer Situation im Europa des Jahres 2016 zu: Wir dürfen uns von Jesus Christus höchstpersönlich korrigieren lassen. Das kann ein längerer Prozess und manchmal schmerzhaft sein, wird sich aber langfristig definitiv rentieren. Denn Gott ist schließlich derjenige, der das Leben jedes Einzelnen von uns in der Gesamtschau sieht. Er ist der, der den Überblick hat und den bestmöglichen Lebensweg für uns schon voraussieht. Jesus klopft auch heute, am 10. Juli, wieder bei dir an und fragt dich: „Darf ich dein Herz, deine Gedanken, deinen Willen formen?“
Du hast heute die Chance, dich von Jesus verändern zu lassen. Nutzt du sie?

Jonathan Vogel, Jugendkreis Königswalde-Mildenau

Samstag, 9. Juli | Wer ist dein Gott? | 2. Mose 32, 1-14

Sommerandacht - Marcel Neubert - Symbol für Goldenes Kalb

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Wer das Glück hatte in einem christlichen Elternhaus aufzuwachsen, dem ist Geschichte vom „goldenen Kalb“ (so betitelt es die „Hoffnung für Alle“) sicher vertraut. Doch warum kam das Volk auf die Idee, sich diesen Götzen zu bauen? Wir lesen weil „Mose ausblieb“ – also lange nicht zurückkam. Nachdem das Volk mehrere Wochen (siehe dazu Kapitel 24) auf seine Rückkehr gewartet hat, ist die Geduld am Ende. Sie wenden sich an Moses Bruder Aaron, der ihnen einen Gott machen soll, der vor ihnen hergeht. Doch ist diese Forderung nicht maßlos übertrieben? Aaron soll etwas erschaffen, das sich frei und selbstständig auf ein Ziel hinbewegen kann. Eine Aufgabe die man als praktisch unlösbar bezeichnen konnte (und immer noch kann).
Warum also diese Frage, und warum soll ausgerechnet Aaron dazu in der Lage sein?
Seit dem Auszug aus Ägypten waren es Mose und Aaron, die dem Pharao und dem Volk Gottes Willen und Weisungen sagten. Sie waren also in einer Leitungsposition und daher enorm wichtig. Mose stand dabei besonders im Fokus, auch wegen der Teilung des Meeres. Doch genau dieser ist eben gerade nicht da und scheint auch nicht mehr wieder zu kommen. Das Volk hat offenbar nicht erkannt, dass es nicht Mose war, der es aus der Sklaverei befreit hatte, sondern Gott der HERR. Auch wenn sie es nicht zugeben wollten, aber sie haben Mose mit Gott gleichgesetzt. (Vers 1)
Nun ist ihnen dieser „Gott“ also abhandengekommen und sie suchen einen Ersatz dafür. Mit ihrer Forderung stellen sie Aaron auf die Probe – vielleicht mit dem Hintergedanken „Ob er wohl auch solch eine göttliche Macht wie Mose besitzt?“.
Und was macht Aaron? Durchschaut er die Hintergedanken des Volkes? Offenbar nur zum Teil, denn er versucht dem Volk das zu geben, was es sich wünscht. Eine Bedingung hat er jedoch: Er braucht die Hilfe des Volkes. Es soll das wenige Gold, das es besitzt, für das Projekt „Erschaffe einen Gott“ zur Verfügung stellen. Vielleicht hatte er Angst vor dem Volk und wählte deshalb diesen besonderen Weg. Bestimmt hatte er die Hoffnung, dass das Volk nicht bereit ist, sein weniges Gut für dieses Projekt herzugeben. Dem war jedoch nicht so, und Aaron macht sich ans Werk.
Das Volk ist mit dem Ergebnis mehr als zu Frieden und gibt dem gegossenen Kalb den Titel „Gott“, für den es am Folgetag ein Fest nach ägyptischem Vorbild veranstaltet – mit allen dazu gehörenden Ausschweifungen. Dass es damit gegen nahezu alle Gebote Gottes verstößt, sei daher nur am Rand erwähnt.
„Na und, sie hatten die Gebote doch noch gar nicht!“, werden nun vielleicht Einige sagen. Doch das
ist nicht der Fall: In Kapitel 20 hat ihnen Gott die Gebote schon mündlich durch Mose übermittelt.
So schließt sich der Kreis: Wenn Mose die Gebote übermittelt, und mit „Ich bin der HERR dein Gott ...“, beginnt, kann man das durchaus falsch verstehen.
So verwundert es auch nicht, dass die Folgen des Götzendienstes (Kapitel 22, 19) nicht ernst genommen wurden, denn „wo kein Kläger, da kein Richter“. Das Volk kommt nicht auf dem Gedanken, dass ihr Handeln sie bei Gott ihrem Schöpfer und Richter anklagt oder dass dieser das Recht vollstrecken könnte. Ein folgenschwerer Irrtum, der beinahe dem gesamten Volk zum Verhängnis geworden wäre. Das Volk entkommt der völligen Vernichtung nur, weil es bei Gott einen Fürsprecher hatte – also jemand, der sich für sie einsetzt. Dennoch gilt: Gott ist und bleibt gerecht. So wird auch jeder Einzelne für sein Tun die Konsequenzen tragen müssen. (Davon lesen wir dann am Montag)
Doch betrifft es wirklich nur die Menschen in der Geschichte? Muss ich nicht mit den Folgen leben, die mein Handeln mit sich bringt? Stehe ich vielleicht auch in der Gefahr, bestimmte Personen oder Dinge zu vergöttern? Oder versuche ich einfach nur, es allen (Menschen) Recht zu machen, selbst wenn ich dafür
meinen Glauben verraten muss?
Nur eines weiß ich mit Gewissheit: Auch ich habe einen Fürsprecher bei Gott, sofern ich ihn als den Herrn über mein Leben angenommen habe: Den gekreuzigten und von den Toten auferstanden Jesus Christus. Kennst Du diesen Fürsprecher auch schon?
Falls nicht, solltest du dich unbedingt auf die Suche nach ihm machen, damit du ihn kennenlernen kannst.

Marcel Neubert, Schönheide

Freitag, 8. Juli | Oha! | 2. Mose 25, 1-22

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>>> 2. Mose 25, 1-22 >>>

Da weiß aber einer genau, wie er seine Inneneinrichtung gestalten will! Das klingt nach Tine Wittler und zu Hause im Glück. Mose scheint hier ganz konkrete Vorgaben von Gott bekommen zu haben, wie das Zelt, die Truhe für die Tafeln mit den 10 Geboten und die Opfergaben aussehen sollen. Eine Luxushütte sozusagen, Gott hat Ansprüche! Keine Ahnung, wie da die Kommunikation zwischen Innenarchitekt und Bauleiter von statten ging. Aber wir haben es hier schwarz auf weiß.
Wenn wir heute unsere Kirchen bauen, wenn wir Abendmahlstische konzipieren, Kanzeln aussuchen, Geschirr für Taufe und Abendmahl kaufen, haben wir keine so klaren Vorgaben mehr, auf die wir zurückgreifen. Aber ist das wichtig? Sind das nicht nur Äußerlichkeiten, Rahmen für den Inhalt? Nämlich Gott nahe zu kommen im Gottesdienst?
Aber, ich muss wohl bedenken, dass die Hebräer zur Zeit des Mose in einer mir völlig fremden Kultur gelebt und gedacht haben. Ich kann mich nicht einfach so in sie hineinversetzen. Das Volk Israel steht ganz am Anfang und entwickelt eine Form, mit Gott im Alltag umzugehen. Und für mich sind da 2 wichtige Linien aus der Inneneinrichtungsbeschreibung zu erkennen:

  • Gott will bei den Menschen wohnen; er ist ein auf den Menschen ausgerichteter Gott: für euch bin ich da!
  • Und: ich bin nicht der Gott, der sich an eure Spielregeln hält. Ich sag euch meine. Mein Wesen ist heilig. Und ich gebe euch die Möglichkeit – obwohl das eigentlich gar nicht geht – ein wenig von meiner Pracht in Gold und Edelsteinen sichtbar vor euch zu haben. Mein Wesen gibt hier die religiösen Rahmenbedingungen vor und nicht andersrum. Wie schnell verdrehen Menschen ihr Bild von Gott so wie sie es gerade brauchen. Wir beten schließlich: Dein Wille geschehe.

Monika Brenner

Donnerstag, 7. Juli | Ein Bund fürs Leben | 2. Mose 24, 1-18

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>>> 2. Mose 24, 1-18 >>>

Ich finde es immer wieder faszinierend, was Mose mit Gott erleben durfte – wie alles mit einem brennenden Dornbusch anfing und Mose jetzt am Berg Sinai ist, um den Bundschluss Gottes mit den Menschen zu erfahren.
Was war das denn genau für ein Bund, den Gott mit den Menschen schloss?
Ein Bund ist kein Vertrag, sondern ist eine Bestimmung bzw. Verpflichtung.
Gott möchte damit zeigen, dass er eine Beziehung zu den Menschen aufbauen will.
Im Umkehrschluss will er, dass wir ihm voll vertrauen.

Gott gibt Mose einen neuen Bund, da Gott eine persönliche Beziehung mit uns Menschen haben möchte. Das Bemerkenswerte an der ganzen Sache ist, dass die Israeliten ganz auf ihn vertrauen. „Wir wollen alles tun, was der Herr gesagt hat.“ (2. Mose 24, 3). Du fragst dich jetzt bestimmt, wieso sie das tun. Sie haben gesehen, was Gott alles machen kann. Er hat sie aus der Sklaverei geführt und versorgt sie mit Essen. Sie sind sicher bei ihm. Er hat sie bis jetzt so gut geführt und geleitet, dass sie die Gewissheit haben, dass er es auch weiterhin tun wird.

Ich habe im letzten Jahr immer mehr gelernt Gott zu vertrauen und Gott zu erleben.
Ich habe Ende Dezember meine Stelle als Bankkauffrau aufgegeben, um zu sehen, was Gott mit meinem Leben Neues vorhat. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, da ich einen Teil meines sozialen Umfeldes und meine finanzielle Sicherheit aufgeben musste.
Aber ich habe mich in meinem bisherigen Beruf nie vollkommen gefühlt. Es war, als würde etwas in meinem Leben fehlen. Es fehlte mir die tiefe Beziehung zu Gott und ich vertraute ihm nicht genug, dass er es wohl machen wird. (Psalm 37,5)
Ich habe in dieser Entscheidungsphase viel über die Beziehung zu Gott und sehr viel über mich selbst gelernt.
Ihm zu vertrauen, ist ein lebenslanger Prozess. Ich finde, dass du dir immer wieder bewusst werden solltest, wie du die Beziehung zu Gott aufrechterhalten und vertiefen kannst.
Ich bin Gott so dankbar, dass ich immer wieder zu ihm kommen kann und er mich so nimmt, wie ich bin. Dafür muss ich keine Opfer bringen, denn Jesus ist für meine Sünden gestorben.
Es reicht aus, wenn du ihn rufst und dein Leben ihm anvertraust. Das wünsche ich dir, dass du deine persönliche Beziehung zu Gott aufbauen kannst und dich mit ihm auf dem Weg machst.

Ivy Rendon

Mittwoch, 6. Juli | Du wirst nicht! | 2. Mose 20, 1-21

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Möglicherweise erinnerst du dich gerade an eine Diskussion mit deinen Eltern, als sie dir mal wieder sagten: „Tu das nicht und das auch nicht...“
Gebote und Regeln bewirken bei uns immer sofort ein ungutes Gefühl im Magen. Irgendetwas in uns sträubt sich dagegen, eigentlich geht man sofort auf Abwehrhaltung. Ja, da will mir nur wieder jemand etwas vorschreiben.
Im Mittelpunkt des 2. Buches Mose oder auch Exodus genannt, steht die Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens. Mose wird berufen, dieses Volk aus der Sklaverei zu befreien, und hier liegt ein langer und beschwerlicher Weg vor ihm und vor dem gesamten Volk. Die Israeliten haben Jahre voll Angst, Sklaverei und Vorschriften hinter sich. Das, was für sie im Moment zählt, ist endlich ein Leben ohne Unterdrückung leben zu können. Doch das Volk ist auch ganz schön aufmüpfig. Immer wieder fällt es ihnen schwer, Mose und vor allem Gott zu vertrauen.
Mose hatte mit Gott gesprochen, und Gott hat ihm die Zehn Gebote gegeben, die er später an das Volk weitergab.
Und sie sahen das Tosen, sie sahen die Blitze, die über dem Berg waren, und sie hatten einfach Angst. Für sie hat sich das auch angehört wie eine tiefe, tosende, laute Stimme.
Wer weiß, die einen haben sich beim Hören der Zehn Gebote vielleicht sofort bevormundet gefühlt, die anderen haben sich vielleicht ertappt gefühlt, weil sie das ein oder andere Gebot doch schon gebrochen hatten.

Eines aber kann ich mit Gewissheit sagen, Gott macht keine Vorschriften und steht nicht immer hinter einem und sagt: „Dass du das aber ja nicht machst. Du kennst die Regeln...“
Wie ich das so einfach sagen kann? Naja, setze doch einfach mal anstelle von „du sollst nicht“ „du wirst nicht“ ein.
Dann klingt das Ganze wie folgt:

Ich bin der HERR, dein Gott; ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Du wirst außer mir keine anderen Götter verehren!
Du wirst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der HERR, dein Gott!
Du wirst den Sabbat achten als einen Tag, der mir allein geweiht ist!
Du wirst deinen Vater und deine Mutter ehren, dann wirst du lange in dem Land leben, das ich, der HERR, dein Gott, dir gebe.
Du wirst nicht töten!
Du wirst nicht die Ehe brechen!
Du wirst nicht stehlen!
Du wirst nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen!
Du wirst nicht begehren, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder oder Esel oder irgendetwas anderes, was ihm gehört.


Und was will ich dir damit jetzt sagen? Ich möchte dir zeigen, dass es auf die Sichtweise ankommt. Wenn du die Zehn Gebote als strenge Regeln verstehst, dann kann ich dir sagen, dann wirst du nicht glücklich damit, und du wirst immer das Gefühl haben, dass Gott mit erhobenem Zeigefinger hinter dir steht und dir sagt, was du zu tun oder zu lassen hast.
Ich möchte dich ermutigen, sie einmal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, und zwar aus diesem. Wenn du ein Leben mit Gott lebst und leben willst, dann klingen diese Gebote gar nicht mehr wie Gebote, sondern sie werden zu Dingen, die ganz klar sind für ein Leben mit Gott. Du wirst es eben nicht mehr tun. Du wirst keine anderen Götter mehr haben neben IHM. Für dich gehört es dazu, dass du deine Eltern ehrst. Du wirst nichts Falsches über jemanden erzählen usw.
Ich möchte dich ermutigen, es einfach mal auszuprobieren. Lebe dein Leben mit Gott und dann geht es dir wie automatisch von der Hand.

Du wirst nicht ;)

Hanna Grüner, Winnenden

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