Sommerandachten 2016

Dienstag, 5. Juli | 2. Mose19, 1-25

Sommerandacht

>>> 2. Mose19, 1-25 >>>

Schon zwei Monate war das israelische Volk seit dem Auszug aus Ägypten in der Wüste unterwegs. Auf ihrer bisherigen Reise murrte das Volk immer wieder, unzufrieden mit ihrer Situation. Verständlich. Stell dir einmal vor, du musst dich dem beschwerlichen und ungewissen Alltag solch eines Lebens stellen. Und trotz der vielen Hilfe (Zeichen), die Gott für das Volk bereithielt, stellten sie Seine Gegenwart in Frage.

Hast du schon einmal Grund gehabt, an Gottes Dasein oder seinem Plan für dich zu zweifeln?
Zum Beispiel bei einer ungerechten oder schlechten Bewertung, einer Absage (für deine Traumstelle), infolge schwerer Schicksalsschläge oder einfach nur durch eine schier unüberwindbaren Aufgabe? Und obwohl du eigentlich weißt, dass Gott da ist, fühlst du dich ungerecht behandelt und im Stich gelassen?

Zurück zum Bibeltext. Endlich angekommen am Fuße des Berges Sinai legte das Volk eine Rast ein. Und Gott lies dieses auserwählte Volk eine Entscheidung treffen:
„Ich habe euch sicher hierher zu mir gebracht, so wie ein Adler seine Jungen auf seinen Flügeln trägt.“ Ich werde immer für euch da sein. Aber: Wollt ihr auf meine Stimme hören, mir voll vertrauen und dies in einem Bund mit mir besiegeln? Wollt ihr versuchen auch in schwierigen Zeiten auf mich zu sehen, dankend zurückblicken und hoffnungsvoll der Zukunft gegenüber stehen? Wollt ihr ohne Bedingung an mich glauben und mir von ganzem Herzen dienen; mein „Königreich von Priestern, ein heiliges Volk sein“?
Gottes Angebot anzunehmen und sich für Ihn zu entscheiden ist keine Aufgabe, für die ich direkt handeln kann oder muss; vielmehr eine innere Einstellung. Mir wird auch nicht zugesichert, dass mir ab diesem Zeitpunkt nichts Negatives widerfährt. Oder alles nach meinem Plan läuft. Nein. Gott zeigt durch seine, im Text beschriebenen, imposante Begegnung mit dem Volk Israel die göttliche Macht. Und zugleich macht er deutlich, wer die Fäden für das Leben der Menschen damals (und auch heute noch) in der Hand hält. Besonders rückblickend stellt man immer wieder fest: aus dem meisten wird etwas Gutes und man weiß nie, wozu das einmal gut sein wird!

Egal, was der Anlass für deine persönlichen Zweifel ist. Gott versichert dir: „Ich werde immer für dich da sein. Willst du mir vertrauen?“ Es gilt eine eigene innere Entscheidung zu treffen. Mutig in jeden neuen Tag zu gehen - im Wissen, dass Gott uns trägt. Ihm für Vergangenes zu danken und für das Kommende zu bitten. Und offen zu sein, den Weg anzunehmen. Auch wenn er schwer ist. Denn Gott sorgt für uns. Das Volk entschied sich damals dafür. Du dich heute auch?

Pauline Morgenroth, Chemnitz

Montag, 4. Juli | Das Leben würzen! | 1. Mose 18

Sommerandacht

>>> 1. Mose 18 >>>

Ich finde es immer wieder echt spannend, mich mit Moses Leben auseinanderzusetzen. Es ist fast so, als könnte man in Moses Herz schauen. Den Zweifel, den Mose hatte, als er von Gott höchstpersönlich berufen wurde. Richtig ehrlich. Und wie oft geht es mir so, dass ich Ausreden suche, um den bequemen Weg zu gehen. Und nicht nur eine, sondern viele – und nach und nach kommt der eigentliche Grund zu Tage, warum ich mich herausrede.

Die heutige Bibelstelle spielt einige Zeit danach. Inzwischen konnte Mose das Volk Israel aus Ägypten befreien, sie durchquerten ein ganzes Meer, sie erlebten, wie Gott mit ihnen ist, sie führt und leitet, ihnen die Nahrung und das Wasser des Lebens schenkte, welches sie so dringend benötigten. In dem Moment kommt Moses Schwiegervater, mit Moses Frau und seinen zwei Söhnen.

Mose erzählt ihm, wie Gott sein Volk aus den Händen der Ägypter befreit hat, wie Gott sie geleitet hat, egal, ob in größtem Leid oder in Freude. Er gibt Jitro Anteil an seinem Leben, Anteil an seinen Gedanken und somit an seinem Herz. Die Antwort Jitros darauf bewegt mich zutiefst: Jitro freute sich über all das Gute vom Herrn, er preist den Herrn, er erkennt den Herrn und seine Herrschaft an und er übergibt sein Leben, symbolisch ausgedrückt, an den Herrn.

Klasse Geschichte, nicht? Und es hört sich so … spektakulär an, aber auch unrealistisch. Nach dem Motto „Ja da geht das so einfach“. Mose hat sein Zeugnis gegeben. Das, was er mit Gott erlebt hat und wie er sich verändert hat. Vielleicht kehrt nicht jeder zu Jesus um, dem du etwas erzählst. Aber Gott wirkt weiter in seinem Herzen!

Meine Fragen an dich:

  • Was hast du diese Woche mit Gott erlebt? Wofür bist du diese Woche dankbar? Wem kann ich das erzählen?
  • Wo hat er dich verändert?
  • Wenn ich zwei Minuten Zeit habe, jemandem etwas über mich und meinem Glauben zu erzählen, was wäre das?
  • Oder anders herum: Warum erlebe ich nichts mit Gott, oder nehme ich es einfach nur nicht wahr? Was kann ich dafür tun, das das besser wird?

 
Nimm dir Zeit und gehe nicht schnell über die Fragen weg. Wenn es dir hilft, sprich mit einem Vertrauten darüber, frag Gott was dazwischen steht.

Hier ein Song, den ihr euch heute einmal anhören könnt: Bart Millard: „It Must Be You (MOSES)“

Eliane Klug, Koblenz

Sonntag, 3. Juli | Macht Lob-Alarm! | 2. Mose 17, 1-7

Sommerandacht

>>> Psalm 135 >>>

A: Dieser Psalm ist so ein richtiger Lobgesang auf die Größe Gottes.

B: Das Volk Israel staunt nur so darüber, dass Gott gerade sie erwählt und sich auf sie eingelassen hat. Das Volk Israel hat erlebt, wie er ihnen Freiheit und Lebensmöglichkeiten verschafft hat …

A: ... und dass er den Göttern der Nachbarvölker überlegen ist. Sie sind nichts anderes als Menschenwerk und halten nicht, was sie versprechen – so lesen wir es in dem Psalm. Aber der Gott Israels hält sein Wort. Gott bleibt seinem Volk treu – trotz Schuld und Versagen von Menschen.

B: Sicher: In der Geschichte des Volkes gab es – und gibt es bis heute – Ausgrenzung, Verfolgung und viele Umwege …

A: … und doch setzt Gott seine Pläne durch und schreibt seine Geschichte mit uns Menschen.

B: Glaubst du an Gottes Macht? Glaubst du daran, dass alles unter Gottes Augen geschieht? Glaubst du daran, dass sich die Pläne Gottes durchsetzen – selbst gegen den Widerstand des Bösen? Glaubst du daran, dass Gott zu seinem Ziel kommt?

A: Doch schon. Gott lässt uns nicht im Stich, wenn wir ihm vertrauen. Und letztendlich haben nicht die Krisen, Katastrophen, der Terror, nicht die Gottlosen, nicht die Wirtschaft oder die Politiker das letzte Wort, sondern Gott selbst.

B: Daran möchte ich auch festhalten, gerade in den schwierigen Situationen, in den sog. gottverlassenen Stunden, bei Ungerechtigkeit und Ratlosigkeit, bei den mühsamen und schmerzhaften Wegen, den Umwegen.

A: Ich denke, Gott rechnet mit unserem (verantwortlichen) Denken und Tun.
Und selbst da, wo wir versagen, und trotz vieler Dummheiten und auch Bosheiten, die wir immer wieder auch als Christen begehen, kann Gott etwas Gutes, Wertvolles, etwas ganz Unerwartetes machen.

B: Ich möchte Gott weiter darum bitten, dass er meinen Weg mitgeht, meinen Alltag mitgestaltet und seine Ideen und Pläne in mein Herz legt.

Dorothea Föllner, Schneeberg/Zschorlau

Samstag, 2. Juli | In der Wüste ohne Siri | 2. Mose 17, 1-7

Sommerandacht

>>> 2. Mose 17, 1-7 >>>

„Es ist trocken. Sehr trocken. Trocken und heiß. Wüste eben. Josia fragte sich, wie lange es ein menschlicher Körper wohl ohne Wasser aushält. Im nächsten Moment entschied er sich dafür, es nicht auf einen Selbstversuch anzulegen. (Wir befinden uns in einer Zeit, wo „Siri“ noch ein ferner Gedanke des Orakels war – sonst hätte sie ihm in diesem Moment darüber Auskunft gegeben, dass er noch einen Tag, drei Stunden, zehn Minuten und fünfzehn Sekunden Zeit hatte bevor sein Körper dehydrieren würde.) Er ärgerte sich. Ägypten war nicht schön gewesen – keine Frage – aber das hier war keine wesentliche Verbesserung. Dieser Mose: Er legte heute wieder ein recht flottes Tempo vor, als wüsste er, wohin er will (Landkarten waren zu dieser Zeit ebenfalls eine Rarität). Offensichtlich war sein Körper darauf ausgelegt, ohne Wasser zu funktionieren. Wie auch immer er es anstellte – ihm schien der Durst nichts auszumachen. Es war unverständlich für Josia, dass Mose so ungehalten reagierte, als er ihn nur freundlich auf die Umgebung „WÜSTE!!“ hingewiesen hatte. Josia beschloss sich noch einige andere Leute zu suchen, damit sie ihm mit mehr Nachdruck von der Trockenheit berichten könnten. Die waren auch schnell gefunden. Aber Mose verstand aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen das Problem immer noch nicht (Vielleicht hätte Siri an dieser Stelle erklären können: „Wüste ist ein Ort an dem es an Wasser mangelt. Menschen brauchen Wasser zum überleben“). Er faselte davon, dass Gott ihr Verhalten nicht gut heißen würde. „Ja, wunderbar“, murrte Josia, „Davon reden, dass Gott Wunder tut, kann jeder – davon wird der Sand hier auch nicht zu Wasser…“ Nach einigem Hin und Her, erbarmte sich Gott über die wüste Situation. Mose schlug mit seinem Stab auf einen Felsen und Wasser ergoss sich in die Trockenheit. – Na geht doch.“

Im Rückblick können wir oft sagen: „Gott hat mich wunderbar geführt“. Aber was, wenn ich gerade mitten in dieser Wüste bin? Was, wenn ich das Gefühl habe, dass mir mein Leben durch die Finger rinnt? Dass ich nichts mehr in der Hand habe. „Nach einem Tief kommt ein Hoch“ – ja, das weiß ich. Aber wie lang dauert das Tief? Wann ist diese Wüstenzeit zu Ende? Und: Bitte, was soll ich in dieser Zeit tun?
Ich habe in meinem Leben schon einige Wüsten erlebt. Große und Kleine. Oft bin ich dann wie Josia – ich beschwere mich, will nichts von Gott wissen und kann auf fromme Sprüche gut verzichten. Ich will, dass es mir besser geht. Und Gott kann mir da nicht helfen – der hat mich ja hier rein gebracht. Und andere Menschen können mir auch nicht helfen – die verstehen nicht im Ansatz wie es mir gerade geht. Ich werde wütend. Ich fange an, mich selbst zu hassen. Meine Gedanken beginnen sich zu drehen und werden immer dunkler, wie bei einem aufziehenden Gewitter. Ich verliere den Glauben daran, dass die Wüste irgendwann ein Ende hat.
Eins habe ich in diesen Zeiten gelernt: Aushalten. Denn jede Wüste hat ein Ende. Gedanken über die Wüste zulassen – aber wissen: der Fels aus dem Wasser sprudelt, wird kommen. Und bis dahin die Gewissheit haben: Gott interessiert sich für mein wüstes Leben – auch wenn ich gerade wütend auf ihn bin.

Josefine Arnold, Venusberg

Freitag, 1. Juli | Gott will nur das Beste | 2. Mose 16, 17 – 36

Sommerandacht

>>> 2. Mose 16, 17 – 36 >>>

Irgendwie eine merkwürdige Geschichte. Was genau passiert hier?
Was denkst du, ist die zentrale Botschaft in dieser Geschichte mit dem Manna-Sammeln und liegen lassen, kochen und essen bzw. nicht essen?

Das ganze Kapitel 16 macht eines auf jeden Fall klar: Gott sorgt sich um seine Kinder, um die Söhne und Töchter Israels. Das gilt, dank Jesus, auch für uns Christen heute. Gott sorgt sich um uns und versorgt uns. Doch warum diese Sache mit dem Schlechtwerden von Essen und warum dürfen die Israeliten in der Wüste nur eine bestimmte Menge an Essen einsammeln und behalten?
Ich glaube, Gott wollte den Israeliten damals und uns heute zwei Dinge mit diesem Wunder sagen:

  • „Ich weiß, was gut für euch ist. Haltet euch an mich, vertraut mir, dass ich für euch sorge und euch alles gebe, was ihr braucht. Macht ihr das nicht, dann geht´s leider schief“ (Vergleiche Vers 20).
  • Gott weist uns nochmal auf den Sabbat, den Ruhetag hin, der schon in der Schöpfungsgeschichte als Abschluss der ganzen „Schöpferei“ Gottes, die Krönung des Ganzen war. Gott weiß, dass wir diese Ruhetage, diesen Sabbat unbedingt brauchen und möchte deshalb, dass wir ihn einhalten, um uns selbst etwas Gutes zu tun.


Mach dir doch mal über diese zwei Punkte Gedanken und beantworte die folgenden Fragen (wenn du magst auf einem Blatt Papier) für dich oder rede mit einem guten Freund oder einer guten Freundin darüber:
Wie sehr vertraust du Gott? Kannst du dich voll auf Gott verlassen oder fällt dir das schwer? Woran liegt das? Was hindert dich vielleicht daran, dass du dich nicht ganz auf Gott verlässt?

Wie ist das mit dem Ruhetag? Gibt es einen Tag in der Woche, an dem du mal nicht lernst bzw. dich nicht mit Schulkram beschäftigst oder über die Arbeit nachdenkst? An dem du einfach mal nur Zeit für Dinge hast, die dir gut tun und dir Freude bereiten? Nimmst du dir in deinem normalen, „verrückten“ Alltag Auszeiten und Zeiten mit Gott, wo du auftanken kannst?

Ich wünsche dir, dass du Gott als einen erlebst, der dir nahe ist, der dir Engel sendet, wenn’s mal drunter und drüber geht, und der dir immer wieder neu Kraft schenkt, wenn du erschöpft bist – eben so wie ihn die Israeliten Gott damals in der Wüste auch erlebt haben.

Wenn du möchtest, lade ich dich ein, die erste Strophe + Refrain von dem Lied „Auge im Sturm“ zu beten oder zu singen:

Herr, ich suche Deine Ruhe
fern vom Getöse dieser Welt.
Ich hör jetzt auf mit allem, was ich tue
und tu` das eine, das im Leben zählt.
Ich geh` im Geist jetzt vor Dir auf die Knie
und höre auf die Stimme meines Herrn!
Führe Du mein Innerstes zur Ruhe,
und lass Dein Feuer meine Hast verzehrn.
Du bist ein starker Turm,
du bist das Auge im Sturm.
Du sprichst zum aufgewühlten Meer
meiner Seele in mir, Herr,
Friede mit Dir, Friede mit Dir!

Text und Musik: Martin Pepper, © 1998 mc-peppersongs

Damian Carruthers, Pliezhausen

Donnerstag, 30. Juni | Das Essen fällt vom Himmel | 2. Mose 16, 1-16

Sommerandacht

>>> 2. Mose 16, 1-16 >>>

Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir dieses Szenario bildlich vorstellen. Da ziehen die Israeliten schon lange umher und Mose und Aaron führen sie in die Wüste, die auch für den Tod steht, für Einsamkeit, Verlassenheit. Sie würden sich niemals trauen, Gott für Ihre Situation verantwortlich zu machen und so bringen sie ihren Missgunst vor Aaron und Mose. Doch Gott hört und sieht die Situation seines Volkes, dass er schon so weit in Sicherheit, vor den Ägyptern, gebracht hatte. Und Gott handelt. Er gibt Anweisungen, wie viel Nahrung jedem zusteht und dass es nur an sechs Tagen abends und morgens Nahrung da sein wird. Und er lässt es vom Himmel regnen. Stell dir das mal vor, eine Wüstenstatt aus Zelten und abends kommen die Wachteln, die nur darauf warten gefangen und gegessen zu werden. Was völlig unnatürlich ist. Und morgens wird aus Tau eine Art Brot, das eingesammelt wird. Die Israeliten müssen dies nicht mal mehr verarbeiten. Sie sammeln ein und werden satt. Ich weiß nicht, wie dir es geht, wenn du länger darüber nachdenkst, aber ich finde die Tatsache, dass Gott sein Volk nicht allein lässt und für dieses Volk sorgt gigantisch. Nun ist die Wüste ein Ort geworden, in dem überlebt werden kann. Und auch die Einsamkeit des Volkes wird zunichte gemacht, denn Gott zeigt sich in den Wolken als Feuerglanz.

Was mich allerdings etwas stutzig macht, ist die Tatsache, dass das Volk Israel nicht Gott um Nahrung oder die Möglichkeit des Überlebens gebeten hat, sondern ihren Sorgen freien Lauf lassen und sich beschweren, ihr Leid klagen und Gott dennoch handelt. Es sieht für mich so aus, als würde Gott genau wissen, dass es uns nicht immer gut gehen kann, und er immer da ist. Selbst in der Wüste. Auch in deiner persönlichen Wüste ist Gott immer da und sorgt für dich. Du bist nicht allein!

Corina Sellmann

Mittwoch, 29. Juni | … was er dir Gutes getan hat. | 2. Mose 15, 1-21

Sommerandacht

>>> 2. Mose 15, 22-27 >>>

Gott rettet das Volk Israel und führt es durch das Rote Meer. Welch ein spektakuläres Wunder. Einfach so teilt Gott ein Meer. Und danach? Nachdem sie ihren Sieg gefeiert haben, ziehen die Isareliten, angeführt von Mose, weiter. Mitten in die Wüste Schur und kommen zu einer Quelle mit verdrecktem Wasser. Das Volk regt sich verständlicher Weise darüber auf. „Hat Gott uns vor den Ägypten gerettet, damit wir jetzt jämmerlich in der Wüste verdursten?“ Wenn wir in der Bibel weiterlesen, merken wir, dass es dem israelitischen Volk noch öfter so geht. Gott rettet sie vor Hunger und Durst, vor schlechten Lebensweisen und Feinden und wie reagieren sie? Das Volk ist dankbar, doch nur für einen kurzen Moment und so schnell Gottes Wirken eintrat, so schnell haben sie es auch wieder vergessen.

Wie oft geht es dir im Leben genauso? Du erlebst Gott in einem Gottesdienst, Lobpreisabend im Gebet oder auf einer tollen Jugendfreizeit. Du merkst, wie er dich berührt und beschützt, dir einen Weg zeigt oder in anderen Lebenslagen zu dir spricht. Ich denke mir dann immer: „Boar, Gott existiert wirklich! Ich hab´s erlebt und bin felsenfest davon überzeugt!“ Vielleicht kennst du auch solche Momente. Ein Beispiel von mir: beim weltweiten EmK-Jugendtreffen auf den Philippinen kam es zu einem Hurrikan und wir waren im sogenannten Auge des Sturms. Dies verhinderte Schlimmeres und es war ein sehr einprägsamer Moment. Alle Beteiligten waren mehr als froh über Gottes Wirken.
 
Und dann? Nach einem Tag, einer Woche, oder einem Monat ist das tolle Gefühl weg und die Erinnerungen verblassen. Hinzu kommt ein Problem, eine Herausforderung, ein trauriges Familienerlebnis, eine Freundin wendet sich von dir ab oder auch nur eine schlechte Note in der Schule, obwohl du viel gelernt hattest. Schon ist sie wieder da, die Frage: „Wo ist Gott?“ und „Warum hilft er mir nicht?“
Wie weit vertraust du Gott in den Momenten, in denen sein Plan nicht so schnell sichtbar ist?
Erinnerst du dich dann daran, wo du ihn erlebt hast?
Mir fällt das meistens sehr schwer und ich finde mich im Volk Israel wieder. Ich denke dann: „Okay, wenn Gott jetzt nicht da ist, dann mach ich es eben alleine. Da muss ich durch.“
Doch Mose betet zu Gott, mehr noch, er fleht ihn an. Gott antwortet, auf eine – wie ich finde – spannende Art und Weise. Er zeigt Mose irgendeinen unbedeutenden Ast und Mose wirft ihn in das Wasser, welches auf einmal genießbar wird. Die Israeliten müssen nicht verdursten.
Etwas ganz belangloses nutzt Gott, um seinem Volk zu zeigen, ich bin da. Diese Zusage des Vertrauens, die hier deutlich wird, lässt er nochmals größer werden. Die Menschen zogen weiter nach Elim und dort gab es dann zwölf genießbare Wasserquellen! Was für ein deutliches Zeichen von Gott an uns. Er weiß, was für uns gut ist. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, wir dürfen ihm Vertrauen.

In diesem Sinne: „Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Psalm 103, Vers 2)

Benedikt Günther

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